Hunde in der Hundeschule
ORF / Brunner
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Tiere

Großer Andrang auf Hundeschulen

Wegen der Pandemie waren die Hundeschulen in Niederösterreich lange geschlossen. Gerade im vergangenen Jahr schafften sich aber viele Menschen einen Hund an. Seit wenigen Wochen darf nun wieder trainiert werden. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen.

Seit Wochen sind die Kurse bei Hundetrainerin Sabine Hahndl in Krems-Gneixendorf mehr als gut gebucht. „Vor allem die Anfragen für die Welpenschule sind jetzt stark gestiegen, insbesondere, seit die Gruppenkurse wieder möglich sind“, schildert Hahndl. „Und auch die Anfragen zum Training von verhaltensauffälligen Hunden sind gestiegen.“

Junghunde lernten „Hundesprache“ nicht

Mehr Andrang verzeichnet auch Verhaltenstrainerin Brigid Weinzinger in Gföhl (Bezirk Krems). Bei ihr nahmen die Kursanfragen um ein Drittel zu. „Wir haben eine Generation an Junghunden, die zum Teil mangelhaft sozialisiert sind. Sie tun sich schwerer in der Kommunikation mit anderen Hunden, weil sie es eben nicht gelernt haben“, so Weinzinger. Die „Hundesprache“ – und somit den konfliktfreien Umgang mit anderen Artgenossen – können die Tiere nur in Gruppenkursen lernen. Diese mussten im Lockdown abgesagt werden.

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Hunde in der Hundeschule
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Der 13 Wochen alte Welpen Samy beim Training
Hunde in der Hundeschule
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In der Hundeschule darf nun wieder „gebüffelt“ werden
Hunde in der Hundeschule
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Vielen Hunden – jung und alt – hat die Hundeschule gefehlt
Hunde in der Hundeschule
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Der Andrang auf die Hundeschulen ist enorm
Hunde in der Hundeschule
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Vor allem für Welpen ist der Besuch der „Schule“ wichtig

Jetzt müssen die jungen Hunde – und ihre Besitzerinnen und Besitzer – einiges nachholen, etwa „nicht zu vorlaut oder zu frech zu sein. Das ist ja bei jungen Hunden immer das Thema. In der Gruppe reguliert sich das dann einfach und geht besser“, so Hundebesitzerin Nina Nuhr.

Hunde leiden, wenn soziale Kontakte fehlen

Wenn soziale Kontakte fehlen, leiden nicht nur wir Menschen, sondern auch Hunde, erklärt Hundetrainerin Hahndl: „Beim ersten Lockdown ist aufgefallen, dass Hunde, die in die Pubertät gekommen sind, sehr viel überschüssige Energie hatten, weil ihnen die sozialen Kontakte gefehlt haben.“

Auf Veränderungen im vergangenen Jahr reagierten aber auch ältere Hunde oft mit Stress, erklärt Verhaltenstrainerin Weinzinger. „Zu mir kommen viele Hundebesitzer, die nun mehr Probleme haben als früher, also noch vor Corona“, sagt sie. „Die Hunde haben durch Veränderungen wie Lockdown, Home Office oder Homelearning keine Ruhe mehr gefunden. Das hat bei den Hunden oft Stress erzeugt, nun bellen sie zum Beispiel häufiger.“ Deswegen waren beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at alle – sowohl Besitzerinnen und Besitzer als auch Hunde – glücklich, wieder in der Hundeschule trainieren zu dürfen.