Digitalisierung zum Angreifen – so kann man vielleicht am besten beschreiben, was am Campus des Technopols in Tulln entstehen soll. Ziel des Landes ist es, Digitalisierung erlebbar zu machen. Als „Herzstück“ wurde deshalb beim Spatenstich am Montag nicht nur einmal der geplante Showroom im Haus der Digitalisierung genannt.
In diesem Showroom werde man permanent zeigen, „was es an aktuellen Digitalisierungsschritten gibt“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Wichtig sei vor allem, dass dieser „für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung steht, um spüren zu können, wie wir uns Digitalisierung zu Nutze machen können“.

Geplant sind etwa eine Jahresausstellung, beeindrucken will man aber auch mit der drittgrößten LED-Wall Europas – mit 330 Quadratmetern –, die Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) ankündigt. Er verspricht „magnetische Anziehungskraft“ für alle, die sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen wollen.
Neben der allgemeinen Bevölkerung sollen das in erster Linie kleine und mittlere Betriebe aus Niederösterreich sein, die im Haus der Digitalisierung zusammen kommen und beim digitalen Wandel begleitet werden sollen. Geplant sind Büroeinheiten und Inkubator-Flächen, aber auch Hörsäle.
So soll etwa auch eine Erweiterung der Fachhochschule Wiener Neustadt künftig im Haus der Digitalisierung zu finden sein – ein gutes Beispiel für die „Synergien und die Zusammenarbeit in Niederösterreich“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der FH Wiener Neustadt, Klaus Schneeberger.
Fertigstellung im Frühjahr 2023 geplant
Errichtet wird das Haus der Digitalisierung in Kooperation zwischen der Wirtschaftsagentur ecoplus und der Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FH Wiener Neustadt. Das 4.200 Quadratmeter große Gebäude soll bis Frühjahr 2023 stehen.

Bis dahin will man in Tulln auch an einem Mobilitätskonzept arbeiten, kündigt Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) an, damit das Haus der Digitalisierung etwa innerhalb von 30 Minuten ab Wien erreichbar sei. Die auch als Gartenstadt bekannte Stadt Tulln solle als „Green Smart City“ positioniert werden.
Bis jetzt war das Haus der Digitalisierung vor allem ein digitales Netzwerk und ein virtuelles Projekt. Jetzt nimmt es auch in Realität Form an. Investiert werden dafür 33,5 Millionen Euro.