Freizeit

Neue Streckendesigns für Mountainbiker

Philipp Wiedhofer hat eine Vision: Er möchte den Mountainbikesport sicherer und für jeden erlebbar machen. Dafür baut er seit über 15 Jahren Strecken in Niederösterreich. Seine Leidenschaft hat ihn nach St. Corona am Wechsel (Bezirk Neunkirchen) geführt.

Mitten im Baggerlärm steht Philipp Wiedhofer mit seinem Neigungsmesser und plant die nächsten Kurven und Anleger. Mit seinem Team stellt er gerade eine neue Downhill-Strecke fertig, die in Zukunft auch für internationale Wettkämpfe dienen soll. Nachdem er mehr als zehn Jahre am Semmering gearbeitet hat, zeichnet er sich nun für die Gestaltung der „Wexl Trails“ in St. Corona am Wechsel verantwortlich.

Dabei hat er eine ganz klare Vorstellung, was eine gute Mountainbike-Strecke ausmacht: „Ich lege großen Wert darauf, dass die Trails für jeden befahrbar sind. Natürlich gibt es Teilstücke, die vor allem geübten Fahrerinnen und Fahrern Spaß machen, aber auch als Neuling soll man überall sicher runter kommen. Damit wollen wir mehr Leute zum Mountainbiken bringen“, so der Traildesigner.

Philipp Wiedhofer, Traildesigner, Mountainbike, Downhill, St Corona am Wechsel, WEXL Trails
ORF
Philipp Wiedhofer bei der Planung neuer Strecken

Die"Wexl Trails" in St Corona bieten 70 Kilometer Strecke, 20 davon sind gebaute Trails von Philipp Wiedhofer und seinem Team. Bei der Planung neuer Strecken arbeitet er sehr eng mit den örtlichen Grundbesitzern und Behörden zusammen. „Ohne die Einbeziehung aller Interessensvertreter können wir das Projekt ‚Wexl Trails‘ nicht in der Form realisieren. Ich bin sehr froh, dass wir hier eine sehr gute Zusammenarbeit haben“, erklärt Wiedhofer.

Vom Skigebiet zur beliebten Mountainbike-Destination

In St. Corona gibt es schon seit Jahren ein Skigebiet, das sich besonders an Familien als Zielgruppe richtet. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Karl Morgenbesser entwickelten die beiden die Idee, im Sommer Möglichkeiten für den Radsport anzubieten. Kinder und Jugendliche sind auch dabei im Fokus des Interesses der Betreiber.

Allerdings gibt es eine große Diversität bei den Strecken – von kinderleicht bis zum Trail mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad (schwarz) ist jede Abstufung vorhanden. „Ich denke bei der Konzeption einer Strecke vor allem an die Machbarkeit und am Ende soll es natürlich Spaß machen, darauf zu fahren. Es muss auch keineswegs gefährlich sein, um Spaß zu machen. Wir wollen dem Sport auch das anhaftende Image des Extremen nehmen“, erklärt Wiedhofer.

Mountainbike-Action auf den Wexl rails

Die „Wexl Rookies“ in Aktion

Dass das Konzept sehr gut bei der nächsten Genration ankommt, beweisen die „Wexl Rookies“ eindrucksvoll. Dabei handelt es sich um junge Mountainbiker, die sich auf den diversen Strecken bereits sehr heimisch fühlen. „Mir macht Radfahren generell sehr viel Spaß, am Liebsten habe ich es, wenn es schnell bergab geht. Im Sommer beginne ich auch damit Rennen zu fahren“, erzählt Lisa Dissauer, 15 Jahre, aus Unternberg (Bezirk Neunkirchen).

„Ich war 2017 das erste Mal hier und seit dem eigentlich fast jeden Tag. Es macht riesen Spaß, was man hier als Fahrer für Möglichkeiten geboten bekommt“, schlägt Michael Aulabauer, auch 15 Jahre, aus Grimmenstein (Bezirk Neunkirchen) ähnliche Töne an.

Mountainbike, Downhill, St Corona am Wechsel, WEXL Trails
ORF
Michael Aulabauer bei einem seiner spektakulären Sprünge

„Flowtrail“ als Herzstück des Parks

Das Herzstück des Parks ist der „Flowtrail“ – eine Strecke mit zweieinhalb Kilometern Länge, bei der es etwas mehr als 200 Höhenmeter zu überwinden gilt. Wer will, kann sich ab diesem Sommer mittels Schlepplift nach oben bringen lassen, oder man tritt selbst in die Pedale. Auch dafür gibt es natürlich eine englische Bezeichnung" – den „Uphill Trail“.