Stift Altenburg
Stift Altenburg/ Schewig Fotodesign
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Kultur

Stift Altenburg zeigt barocke Sammlung

Ab Donnerstag steht das Stift Altenburg (Bezirk Horn) wieder für alle offen. Neben der Stiftsbibliothek, der Aussichtsterrasse und der weitläufigen Gartenanlagen sind die barocken Gemälde der Sammlung Arnold wieder zugänglich.

Drei Jahre ist es her, dass das Tiroler Ehepaar Arnold seine Sammlung dem Stift Altenburg geschenkt hat. Dort, so ihr Wunsch, sollte diese der Öffentlichkeit langfristig zugänglich sein. Mit fast 300 Gemälden ist die Sammlung Arnold die wichtigste Barocksammlung Österreichs. 2020 musste die im Kaisertrakt des Stifts eigens geschaffene Galerie aufgrund der Coronavirus-Pandemie allerdings geschlossen bleiben.

„Umso größer ist unsere Vorfreude, die einzigartigen Kunstwerke von Paul Troger, Johann Michael Rottmayr, Johann Georg Platzer, Matthäus Günther und Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Kunstbegeisterten in der neuen Saison wieder präsentieren zu können“, betonte Abt Thomas Renner in einer Aussendung.

Schwerpunkt auf Werken des „Kremser Schmidt“

Das Spektrum der Sammlung reicht von intimen Andachtsbildern der barocken Frömmigkeit über Entwürfe berühmter Virtuosen bis hin zu Altarbildern und Deckenfresken. Die Werke Martin Johann Schmidts nehmen in der Sammlung aber einen besonderen Stellenwert ein. Der in Grafenwörth (Bezirk Tulln) geborene und in Krems-Stein gestorbene Künstler zählt bis heute zu den renommiertesten mitteleuropäischen Barockmalern und genoss internationale Bekanntheit. Zahlreiche Fachleute setzen seinen Tod 1801 mit dem Ende der Barock-Ära gleich.

Sammlung Arnold
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Die „Sammlung Arnold“ ist die wichtigste Barocksammlung Österreichs

Anlässlich seines 220. Todestages arbeitet das Stift bereits an einem Schwerpunkt. Unter anderem sollen in diesem Sommer zwei Werke des Kremser Schmidt in den Fokus gerückt werden: Die Gemälde mit Namen „Maria mit Jesuskind, von Engeln verehrt“ und „Maria als Braut des Heiligen Geistes“. Beide Werke waren als Schenkung von Karl Irsigler, dem langjährigen Begleiter der Altenburger Musikakademie, an das Stift gegangen.

Die Welt des Barock als Erlebnis

Doch nicht nur mit der Sammlung Arnold möchte das Stift zahlreiche Besucher anlocken. Auch die Fresken des berühmten Barockmalers Paul Troger in der Stiftskirche, der Bibliothek und im Kaisertrakt können bald wieder besucht werden. In Führungen durch das Stift und bei thematischen Ausstellungen werden außerdem Exponate der stiftlichen Sammlungen präsentiert.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Stift Altenburg Kloster unter Kloster
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Das „Kloster unter dem Kloster“: eine mittelalterliche Klosteranlage unter dem heutigen Stift
Stift Altenburg Kirche
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Auch die Stiftskirche lockt jährlich viele Besucher an
Stift Altenburg Bibliothek
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Ebenso wie die Stiftsbibliothek und ihre Fresken

Der Bogen spannt sich von der Gemäldesammlung mit Schwerpunkt 17. und 18. Jahrhundert über die Äbte-Galerie bis hin zur liturgischen Goldschmiedekunst. Für Architektur-Interessierte bietet sich besonders das von Jabornegg und Pálffy konzipierte „Kloster unter dem Kloster“ an. Es eröffnet Einblicke in die erst vor wenigen Jahren freigelegte mittelalterliche Klosteranlage unter dem heutigen Kloster.

Auch Gärten werden wieder geöffnet

Neben der Kunst steht für Gäste ab Donnerstag auch die Gartenlandschaft im und um das Stift wieder offen. Die unterschiedlichen Gärten sind jeweils einem theologischen Thema gewidmet und werden ausschließlich ökologisch gepflegt. Der „Garten der Religionen“ etwa spiegelt die Beziehungen der großen Weltreligionen – Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus – zueinander wieder.

Ergänzt wird der größte der Altenburger Stiftsgärten von einem englischen Landschaftsgarten mit Naturteich zum Kneippen, einem Spielraum für Kinder und einem barocken Skulpturengarten. Zur Auseinandersetzung mit wesentlichen theologischen Themen laden aber auch der Schöpfungsgarten, der Garten der Stille, der Kreuzganggarten sowie der Apothekergarten.

Altenburg Garten der Religionen
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Ab 20. Mai ist auch der „Garten der Religionen“ wieder öffentlich zugänglich

„Der schonende Umgang mit den Ressourcen der Natur ist uns in Stift Altenburg ein großes Anliegen. So wie in der Stiftslandwirtschaft und in den Stiftsweingärten seit vielen Jahren auf biologische Bewirtschaftung gesetzt wird, pflegen wir auch unsere Stiftsgärten unter Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel – streng nach den Kriterien von Natur im Garten“, unterstrich Prior Michael Hüttl in der Aussendung.

Besuch nur unter Einhaltung der CoV-Maßnahmen

Für seine facettenreiche Gartenkultur wurde Stift Altenburg auch im Vorjahr von der Initiative „Natur im Garten“ mit der Auszeichnung „Goldener Igel“ prämiert. Als Würdigung für die konsequente Museumsarbeit auf höchstem Niveau zählt das Stift Altenburg zudem seit dem vergangenen Jahr zu den Trägern des „Österreichischen Museumsgütesiegels“.

Trotz der Wiedereröffnung des Stifts für Gäste gelten zunächst aber auch weiterhin die Coronavirus-Schutzmaßnahmen und -Verhaltensregeln. Auf dem gesamten Areal gilt FFP2-Maskenpflicht und das Einhalten des Sicherheitsabstands. Damit „einem entspannten und zugleich sicheren Erkunden unseres weitläufigen Stiftsgeländes und der zahlreichen Räumlichkeiten“ nichts mehr im Wege steht, wie der Prior betonte.