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Neue Strategie soll Bibliotheken stärken

Die 260 Bibliotheken im Land haben sich während der Pandemie als wertvolle Begleiter erwiesen. Nun präsentierte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) den Start einer neuen Bibliotheken-Strategie, um die Bibliotheken für die Zukunft zu stärken.

Auf drei Säulen fußt die neue Bibliotheken-Strategie. Obwohl bereits 1, 7 Millionen digitale Datenträger in den Büchereien zur Verfügung stehen, ist ein weiterer Ausbau der digitalen Möglichkeiten, sich zu unterhalten oder zu bilden, geplant. Die zweite Säule ist die Weiterbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare, denn gerade im Umgang mit den digitalen Medien, Hörbüchern und Kommunikationsformen des Internets wird sicherer Umgang nötiger den je.

Und schließlich hieße es, mehr Werbung zu machen für die wertvolle Einrichtung Bibliothek, die bereits jetzt einen wichtigen Treffpunkt in den Gemeinden darstellt, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). 2,3 Millionen Entlehnungen gab es im Vorjahr. Die Nutzung der Büchereien habe sich heuer noch verstärkt: „In den Tagen vor den Lockdowns haben sich die Nutzerinnen und Nutzer sogar mit der dreifachen Menge an Medien und Büchern eingedeckt. Da hat sich gezeigt, dass gerade in schwierigen Zeiten ist die Bibliothek eine wichtige Anlaufstelle ist“, ergänzte Schleritzko.

Kinder in Bibliothek
ORF/Zrost
Büchereien erfüllen heute viele Aufgaben: Spielwiese, Wissenstempel, Lernstatt mit Wohlfühloasen und Kulturbühnen für Lesungen

Die Bibliothek ist mehr als eine Buch-Ausgabestelle

Neben ihrer Funktion als Medienkompetenzzentren haben sich die Bibliotheken aber auch zu Kommunikations- und Informationsräumen weiterentwickelt, die das ganze Jahr über mit vielfältigen Angeboten für Jung und Alt punkten. Um den neuen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, startet das Land Niederösterreich nun die Erarbeitung einer neuen Bibliotheken-Strategie, wie Landesrat Ludwig Schleritzko am Mittwoch ankündigte.

Ursula Liebmann ist die Geschäftsführerin der Servicestelle für niederösterreichischen Bibliotheken, bei ihr und ihren Mitarbeitern läuft die Koordination des „Updates“ der Büchereien zusammen: „Die Bibliothek soll ein Rückzugsort der Stille, aber gleichzeitig Treffpunkt für den Austausch sein. Bücher sollen im Fokus stehen, aber digitale Chancen erlebbar werden. Und auch wenn man sich moderne Elemente wünscht, will man den traditionellen Charme der Bibliothek nicht verlieren. Beides, Tradition und Modernität, will bewältigt und gelebt werden. Genau daran arbeiten wir jetzt weiter.“

Die Retzer Bibliothekarin Ulrike Holy-Padevit sieht die Erarbeitung der neuen Strategie äußerst positiv. Schon jetzt, sagte sie bei der Startveranstaltung in der Landesbibliothek am Mittwoch in St. Pölten, haben ihre Erfahrungen der letzten Zeit gezeigt, dass Büchereien zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Denn das Schlagwort, das am meisten online in der Bibliothek eingegeben wurde, war das Wort „Depression“. Das Angebot „Click and Collect“ habe sich so bewährt, dass es über die Zeit der Pandemie weiter geführt werden soll. Bis Februar 2022 sollen weitere Erfahrungen zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst werden.