PCR Test
APA/EXPA/Johann Groder
APA/EXPA/Johann Groder
Coronavirus

Neuinfektionszahl auf September-Niveau

Zwei Tage vor der Wiedereröffnung von Gastronomie und Co. entwickelt sich die Coronavirus-Situation in Österreich weiterhin gut. Die Zahl der Neuinfektionen in Niederösterreich ist so niedrig wie seit achteinhalb Monaten nicht mehr.

Nach wie vor wird getestet, was das Zeug hält – und doch gehen die Infektionszahlen in Niederösterreich seit Wochen stetig zurück. Seit Sonntag sind landesweit nur 35 neue Fälle dazugekommen, 190 Personen wurden wieder gesund, das ergibt etwa 2.600 aktive Fälle.

Generell wird am Wochenende in der Regel weniger getestet und weniger in das Meldesystem eingetragen, dadurch ist die Zahl der Neuinfektionen an Montagen oft etwas niedriger. So gering wie an diesem Montag war sie allerdings zuletzt Anfang September 2020, knapp vor der zweiten Welle – und das, obwohl heute mehr als zehnmal so viel getestet wird wie damals.

Mehr als 100.000 Schnelltests im VAZ St. Pölten

Im VAZ St. Pölten ist die 100.000er-Marke in Sachen Coronavirus-Schnelltests übersprungen worden. Der bisherige Tagesrekord lag laut einer Aussendung vom Montag bei 3.200 Untersuchungen. Zur Verfügung steht das Angebot seit dem 27. Jänner. An insgesamt acht Teststraßen herrscht Montag und Freitag von 7.00 bis 13.00 Uhr sowie am Mittwoch und Samstag jeweils von 13.00 bis 18.00 Uhr Betrieb.

92.000 Schüler kehrten in die Klassen zurück

Nach dem monatelangen Schicht- bzw. Fernunterricht startet an den Schulen am Montag wieder der Vollbetrieb. In Niederösterreich kehren mehr als 92.000 Schülerinnen und Schüler in die Klassen zurück. Die Voraussetzung ist ein regelmäßiger Coronavirustest.

In den Klassen herrscht ab sofort wieder Hochbetrieb. Nachdem bereits vor drei Wochen die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen bzw. der Volkschulen wieder in den Präsenzunterricht übergingen, folgen nun die restlichen Jahrgänge. In Niederösterreich sind damit ab sofort wieder mehr als 180.000 Kinder in den Schulen anwesend. Einzig in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) bleiben die Schüler eine Woche länger im Distance Learning, weil es zuletzt mehrere CoV-Fälle gab.

Doch wer am Unterricht teilnehmen will, muss sich alle zwei Tage testen lassen. Dabei kommen weiterhin vor allem anterionasale Antigenschnelltests („Nasenbohrer"-Tests) zum Einsatz. Allerdings soll das System zunehmend auf etwas kompliziertere, dafür aber verlässlichere Produkte umgestellt werden. Bisher wurden diese nur in den höheren Schulen für die über 14-Jährigen verwendet, ab Juni schon ab den dritten Klassen der Volksschulen.

Seit Februar wurden in Niederösterreichs Schulen etwa drei Millionen Personen getestet. Mehr als 1.900 infizierte Schüler und Lehrer konnten dabei aufgespürt werden. Das sowie die zuletzt „sinkenden Infektionszahlen ermögliche es, dass die Schulen wieder mit Präsenzunterricht starten können“, sagt Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Bis zu den Sommerferien soll der Unterricht damit wieder „so normal wie möglich“ stattfinden.

Tests gelten auch in der Freizeit

Die CoV-Tests gelten zudem nicht nur in den Schulen, sondern auch als offizieller Nachweis in der Freizeit, etwa für Sportvereine, Schwimmbäder und Restaurants. Jeder Schüler bekommt dafür einen mit einem Ninja verzierten Papierbogen, in dem die Tests mit einem Pickerl dokumentiert werden – ähnlich den Rabattsammelaktionen in Supermärkten. Pro Woche können also bis zu drei Sticker eingeklebt werden. Die Tests sind dann 48 Stunden lang gültig.

Laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wäre eine digitale Lösung zwar besser, in der kurzen Zeit aber nicht umsetzbar gewesen. Das Gleiche betreffe die Ausstellung von Zertifikaten, schließlich müssten pro Woche bis zu 2,4 Millionen Tests dokumentiert werden. Für die Lehrerinnen und Lehrer soll es solche Zertifikate allerdings geben, kündigte Faßmann vergangene Woche an.