Coronavirus

CoV-Ampel: Niederösterreich ist orange

Die Ampelkommission stuft Niederösterreich auf Orange ab. Das gab Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Mittwochnachmittag bekannt. Bereits zurückgestuft wurde das Burgenland, der Rest Österreichs bleibt weiterhin rot.

Rechtliche Konsequenzen habe die neue Bewertung der Risikolage zwar nicht, aber Signalwirkung, so die Landesrätin. „Es zeigt, dass der Lockdown im April richtig und wichtig war. Die täglichen Neuinfektionen konnten bis heute um rund achtzig Prozent reduziert werden. Auch bei den belegten Intensivbetten wurde ein deutlicher Rückgang erreicht", betonte Königsberger-Ludwig in einer Aussendung.

Sie bedankte sich bei den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern, deren „verantwortungsvolles Handeln in den letzten Wochen dafür gesorgt“ habe, dass „die Ansteckungen signifikant zurückgegangen sind“, so die Landesrätin. Damit ist Niederösterreich das zweite Bundesland nach dem Burgenland, das nicht mehr auf Rot steht. Der Rest des Bundesgebiets bleibt rot, auch wenn sich mit Ausnahme Vorarlbergs, Tirols und der Steiermark alle Länder aus der höchsten Gefahrenzone hinausbewegen.

CoV-Schutzmaßnahmen gelten weiterhin

Die Landesrätin wies aber auch darauf hin, dass es nach wie vor wichtig sei, „die Abstand- und Hygienemaßnahmen sowie die Maskenpflicht zu beachten, bis durch den Impffortschritt noch mehr Freiheiten vertretbar sind“. Da die meisten Infektionsfälle bei Treffen im privaten Rahmen entstünden, hätten „die infektionspräventiven Maßnahmen in den nächsten Wochen insbesondere bei privaten Aktivitäten bzw. Zusammenkünften eine besondere Relevanz“, kündigte sie an.

Außerdem müsse es gelingen, so viele Menschen wie möglich von der Coronavirus-Schutzimpfung zu überzeugen. "Denn Impfen schützt nicht nur einen selbst, sondern Impfen schützt alle“, hielt Königsberger-Ludwig fest.

Burgenland könnte bald gelb sein

Während Niederösterreich nun also auf Orange geschaltet wird, ist das Burgenland sogar schon auf dem Weg Richtung Gelb. Wie in einer Aussendung der Kommission betont wurde, unterschritt das Burgenland nämlich erstmals den Schwellenwert dafür. Sowohl bei der risikoadjustierten Inzidenz, die Faktoren wie Alter der Erkrankten einberechnet, als auch bei der reinen Fallzahl liegt man unter 50 auf 100.000 Einwohner.

Wien, Oberösterreich, Salzburg und Kärnten wird bei anhaltendem Trend in Aussicht gestellt, von Rot auf Orange zu wechseln. Noch deutlich davon entfernt ist trotz rückläufiger Zahlen die Testregion Vorarlberg, beide Inzidenzen liegen knapp über 150 auf 100.000 Einwohner. Orange gibt es ab 100 und das drei Wochen in Folge.

Intensivstationen bundesweit entlastet

Insgesamt ist der Ausblick der Kommission optimistisch. Angesichts der Entspannung auf den Intensivstationen, wo mittlerweile alle Bundesländer deutlich unter der kritischen Marke von 33 Prozent liegen, werden Ausgangsbeschränkungen ab 15. Mai nicht mehr für nötig gehalten. Auch die großen Öffnungsschritte beispielsweise in Gastronomie, Hotellerie und bei Veranstaltungen ab 19. Mai erscheinen dem Gremium „gerechtfertigt“.

Freilich wird gemahnt, weiter Schutzmaßnahmen wie Tests, kleine Gruppen und Abstand zu forcieren und zielgruppenspezifisch etwa bei sozio-ökonomisch benachteiligten Gruppen zu informieren, auch bezüglich des Werts von Impfungen. Aktuell ebenfalls teils sogar stark rückläufig ist die Zahl der Infektionen bei über 65-Jährigen. Nur neun Prozent der neuen Fälle entfallen auf diese Gruppe.

Waidhofen an der Thaya: Inzidenz von 3,9

Dass das Infektionsgeschehen insgesamt abnimmt, zeigt sich auch daran, dass nur vier Bezirke bzw. Regionen einen steigenden 14-Tages-Trend aufweisen, nämlich Lilienfeld, Kirchdorf an der Krems (Oberösterreich), Großes Walsertal (Vorarlberg) und Imst (Tirol). Letzterer Bezirk ist auch jener mit der bundesweit höchsten Inzidenz (261,3). Keine Neuinfektionen gibt es in der kleinen burgenländischen Stadt Rust, dahinter folgt der niederösterreichische Bezirk Waidhofen an der Thaya mit einer Inzidenz von 3,9. Insgesamt haben 19 der 96 Bezirke bzw. Regionen eine Inzidenz von unter 50, weitere 37 unter 100.

Recht hoch ist mit 67 Prozent die bundesweite Aufklärungsquote. Asymptomatisch sind gut ein Drittel (34 Prozent) aller entdeckten Infektionen. Was die Zahl der Tests angeht, hält Vorarlberg gemessen an der Bevölkerung unangefochten die Spitze. Ebenso traditionelles Schlusslicht ist Kärnten, das im Verhältnis nicht einmal ein Drittel der Testungen des „Ländles“ durchführt. Insgesamt liegt die Positivitätsrate nur noch bei 0,2 Prozent.