Mit dem Tablet in der Fahrerkabine des Traktors sollen viele Arbeiten vereinfacht werden.
ORF/Petra Ottitsch
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„Im Fokus: Wissenschaft“

Mit Tablet, GPS und Drohne am Feld arbeiten

Die Digitalisierung hat längst in der Landwirtschaft Einzug gehalten. Bei der Feldarbeit sind GPS und modernste Sensoren im Einsatz. Die Innovation Farm in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) will die Landwirtschaft mithilfe neuer Technologien zukunftsfit machen.

Die Entwicklungen der Innovation Farm am Francisco Josephinum Wieselburg sollen die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte erleichtern. Thomas Riegler aus Bergland (Bezirk Melk) ist technikbegeistert. Für seinen Traktor baute er etwa eine selbst steuernde Lenkung. Er entwickelte auch ein System, um Düngemittel gezielt einzusetzen: „Zunächst habe ich auf der Feldspritze mit Section Control begonnen. Es wird automatisch die Teilbreite der Feldspritze abgeschaltet, dort wo schon eine Behandlung stattgefunden hat.“

Drohnenbilder sollen Düngemitteleinsatz optimieren

Thomas Riegler will die neuesten technischen Errungenschaften für die Feldarbeit nutzen. Daher arbeitet er eng mit der Innovation Farm in Wieselburg zusammen. Diese hat sogar Drohnen im Einsatz. Mit den Aufnahmen wird ein eventueller Nährstoffmangel genauso sichtbar wie eine unzureichende Bewässerung.

Auf der Innovation Farm in Wieselburg sind auch Drohnen im Einsatz.
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Drohnen machen am Gelände der Innovation Farm in Wieselburg Multispektralaufnahmen des Bestandes

Das Tablet in der Fahrerkabine soll zudem viele Handgriffe auf Knopfdruck erleichtern, sagt Philipp Kastenhofer gegenüber noe.ORF.at. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Innovation Farm und erklärt: „Hier können wir genau abgestimmt auf den Bedarf des Bestandes die Düngemenge ausbringen. Die Düngemenge wird dabei auf dem Tablet am Traktor angezeigt, je nach Nährstoffbedarf können wir diese dann individuell regeln.“

Sensoren liefern wertvolle Daten für den Ackerbau

Auf den Versuchsfeldern in Wieselburg werden neuartige Technologien getestet und weiterentwickelt. Etwa die GPS-Technik. Sie sorgt dafür, dass der Traktor bei der Feldarbeit die Spur hält. Damit weiß der Traktor aber auch, wie viel Bewässerung notwendig ist. Die Maschinen sind mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, sagt der Studiengangsleiter für Agrartechnologie & Digital Farming, Jürgen Karner: „Es werden Drehzahlen, Ausbringmengen und dergleichen erfasst. Damit hat man erstmals Daten zur Hand, wie viel Stickstoff pro Hektar man ausgebracht hat, wie viel bewässert wurde.“

Innovation Farm in Wieselburg

Die Digitalisierung hat auch schon längst in der Landwirtschaft Einzug gehalten. Die Innovation Farm am Francisco Josephinum Wieselburg will die Landwirtschaft mit Hilfe neuer Technologien zukunftsfit machen.

Die moderne Technik soll auch den Tieren zugute kommen. So erkennt ein optischer Infrarotsensor Rehkitze und verhindert, dass sie von den Messern des Mähwerks erfasst werden. Neueste Technologien und Forschung unterstützen die Landwirte. Ihre Rückmeldungen aus der Praxis wiederum sind wichtig, um die Technik weiterzuentwickeln.