Ein Kind beim Lernen
APA/HARALD SCHNEIDER
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Bildung

Ferienbetreuung wird weiter ausgebaut

Für Berufstätige oder Alleinerziehende heißt es regelmäßig vor den Schulferien: wohin mit den Kindern? Im Vorjahr wurde das Ferienbetreuungsangebot wegen der Corona-Pandemie aufgestockt, heuer wird es laut Land Niederösterreich noch einmal ausgebaut.

Im Vorjahr bewilligte das Land 350 Ansuchen von Gemeinden, Vereinen und Privatkindergärten und förderte die Ferienbetreuung mit 730.000 Euro. Gemeinsam mit dem Bund wurden 18.000 Kinder in den Ferien mit Spiel und Lernangeboten betreut. Neu im Vorjahr waren die so genannten Lernwerkstätten, die am Vormittag Lernprogramme in Deutsch, Mathematik und Englisch angeboten haben. Damit wurde auf die spezielle Situation der Eltern und der Schülerinnen und Schüler reagiert. Nun greift das Land auf die positiven Erfahrungen zurück und baut dieses Projekt weiter aus.

„Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen in den Gemeinden steigt von Jahr zu Jahr und eine Entlastung für die Familien nach einem weiteren Schuljahr unter Pandemie-Bedingungen ist mehr denn je erforderlich“, betonte Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und führte weiter aus: „Neben sozialen Defiziten sind auch die entstandenen Wissensdefizite ein Problem, das im Laufe der Pandemie immer sichtbarer geworden ist."

Landesrätin Teschl-Hofmeister und EVN-Vorstand Syszkowitz
NLK Filzwieser
Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und EVN Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz am Podium

Lernwerkstätte für Eltern und Gemeinden gratis

Laut Teschl-Hofmeister sollen damit heuer wesentlich mehr Standorte angeboten werden können als im Vorjahr. Die Kosten an diesen Lernwerkstätten trägt das Land, für die Eltern bzw. die Gemeinden ist das Angebot kostenlos, betonte Teschl-Hofmeister bei der Präsentation am Freitag.

Für das Projekt konnte der Energieversorger EVN als Sponsor gewonnen werden. „Uns ist es wichtig, die immer noch stark geforderten Familien zu entlasten. Daher sammeln wir gemeinsam mit EVN Kundinnen und Kunden auch in diesem Sommer wieder Spenden für dieses tolle Projekt in Form von Bonuspunkten. Jeder Bonuspunkt zählt, jeder Beitrag hilft“, erklärt EVN -Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz.

Anmeldefrist bis Ende Mai verlängert

Zusätzlich oder als Alternative wird eine digitale Lernplattform entwickelt, wo sich Eltern pädagogisch wertvolle Lernspiele in den Ferien herunterladen können. Das Land stellt für die Ferienbetreuung 200 Freizeitpädagogen, ergänzt durch Studierende. Das Programm richtet sich vor allem an Schüler der Volks- und Mittelschulen, sowie Kindern der Unterstufe eines Gymnasiums.

Noch bis Ende Mai können sich Niederösterreichs Gemeinden für die Aktionen anmelden. 91 Standorte sind bereits vorgemerkt, wobei viele Gemeinden kooperieren. Solche Zusammenschlüsse, gerade wenn in kleinen Gemeinden sonst nur sehr wenige Kinder oder Jugendliche teilnehmen würden, werden vom Land unterstützt.

Sofern die Ferienbetreuung nicht an einem Schulstandort oder in einem Hort stattfinden kann, gibt es bis zu 500 Euro pro Betreuungswoche und Gruppe an Landesförderung sowie zusätzlich 150 Euro für die Betreuung von Kindern mit integrativem Förderbedarf. Schulerhalter einer Schule mit schulischer Tagesbetreuung können pro Schuljahr eine Förderung von bis zu 6.500 Euro für die Durchführung einer Ferienbetreuung zu erhalten, 541 Euro pro Betreuungswoche.