Mann mit Trompete
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KULTUR

Comeback für Blasmusik und Chöre

Blasmusikkapellen und Chöre hatten zuletzt in einem offenen Brief baldige Öffnungsschritte gefordert. Ab 19. Mai darf nun, unter Einhaltung strenger Regeln, wieder geprobt werden – wenn auch nur mit kleinen Ensembles. Dennoch überwiegt die Zuversicht.

Blasmusikkappellen und Chöre dürfen ab 19. Mai endlich wieder proben. Es gelten aber strenge Auflagen: pro Person müssen 20 Quadratmeter und zwei Meter Abstand berechnet werden. Das bedeutet, dass in einem 80 Quadratmeter großen Probenraum nur vier Ensemblemitglieder gemeinsam musizieren oder singen dürfen.

An den Proben teilnehmen darf – gemäß der „3-G-Regel“ – nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Dennoch überwiegt die Freude. „Natürlich müssen wir uns in der Probenarbeit auf andere Bedingungen einstellen, aber wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht. Das steht eigentlich für uns im Vordergrund und deswegen versuchen wir eben das Beste daraus zu machen“, sagt Sonja Dlabka, Obfrau der Stadtkapelle Tulln.

„Wir freuen uns, trotzdem endlich wieder gemeinsam musizieren zu dürfen und die Probenarbeit für die nächsten Projekte starten zu können“, meint Bernhard Fleißner, Kapellmeister der Stadtkapelle Tulln. „Eigentlich ist die Vorfreude im Vordergrund, weil man sich wieder auf die Gemeinschaft freut, auf das gemeinsame Singen, weil es doch etwas anderes ist, als alleine zuhause“, ist Katharina Zeinler, Sängerin im „A Capella Chor Tulln“ überzeugt.

19. Mai wird „Tag der Regionalkultur“

Los geht es am 19. Mai 2021. Dieser Tag soll künftig ein Hoffnungstag sein. „In Zukunft wird der 19. Mai der ‚Tag der Regionalkultur‘ sein, wo wir alle Vereine, alle Kunst- und Kulturschaffenden in den Mittelpunkt stellen wollen, von der kleinsten Initiative, den Mittelgroßen bis hin zu den ganz Großen“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Die Regionalkultur lebe von 100.000 Ehrenamtlichen und über 200.000 Veranstaltungen. Trotz digitaler Angebote während der Pandemie-Zeit brauche es in der Kultur persönliche Erlebnisse, so die Landeshauptfrau. Von einem Freudentag spricht auch der Landesobmann des Blasmusikverbandes, Peter Höckner: „Wir hoffen, dass in einigen Wochen, Anfang Juli, die Bestimmungen ein bisschen gelockert werden, dass dann auch in den normalen Proberäumen die ganzen Kapellen zusammenkommen können.“

Chorprobe mit Abstand
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Chorprobe mit Abstand und 20 Quadratmeter pro Person. Echte Chorarbeit sei so – zumindest in Innenräumen – kaum machbar, heißt es.

Chorproben indoor trotzdem nur schwer umsetzbar

Auch seitens der Chöre begrüßt man die Öffnungsschritte, ist aber skeptisch, ob eine echte Chorarbeit indoor überhaupt machbar ist. „Das lässt sich eigentlich nur schwer schwer bewerkstelligen, weil die 20 Quadratmeterregel und die zwei Meter- Abstandsregel indoor keine Chorarbeit zulassen, man kann ja theoretisch in einer Kirche proben, aber wenn man miteinander singt, braucht man Kontakt und da sind die zwei Meter einfach sehr viel und die 20 Quadratmeter pro Person sind auch gleich ausgeschöpft“, sagt der Koordinator der Chorszene Niederösterreich, Gottfried Zawichowski. Größere Chöre und Blasmusikensembles könnten theoretisch im Freien proben, wo man genügend Platz hätte, allerdings ist man da vom Wetter abhängig.