Gläser polieren, Tische eindecken – im Hotel Loisium in Langenlois (Bezirk Krems) folgen die letzten Handgriffe, bevor es am Mittwoch wieder los, freut sich Hoteldirektorin Annika Schmidt: „Es kommen schon viele vorbei, rufen an und warten ganz gespannt auf den Tag. Die Mitarbeiter sind jetzt natürlich noch voll eingespannt, weil wir hier die letzten Schliffe machen müssen, aber sie sind nach so langer Zeit wirklich froh wieder in der Arbeit zu sein.“
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sich während der Coronavirus-Pandemie aber auch umorientiert und mittlerweile in anderen Branchen Fuß gefasst. Nun müsse neues Personal gefunden werden, was aber nicht ganz einfach sei. Die Buchungslage sieht dafür viel besser aus, sagt Schmidt. An den nächsten Wochenenden sei man im Loisium bereits ausgebucht. Anfragen kämen nicht nur aus Österreich, sondern auch aus dem Ausland.
Hotelbetreiber hoffen auf Verständnis der Gäste
Die Wiedereröffnung der Hotellerie ist aber an Vorgaben geknüpft. Jeder Gast muss gemäß der „3-G-Regel“ geimpft, genesen oder getestet sein. Kontrollieren muss das das Hotel. Zudem muss der Gast, wenn er länger bleibt, den Test nach Ablauf der Gültigkeit wiederholen. Eine Herausforderung, die aber dennoch keine Angst macht, sagt Hoteldirektorin Schmidt, „weil ich glaube, dass sich viele schon an die Situation gewöhnt haben und wissen, dass sie unter gewissen Auflagen ins Hotel oder ins Restaurant kommen dürfen. Wir hoffen jetzt einmal darauf, dass die meisten Gäste dafür Verständnis haben.“
Obfrau Kraus-Winkler über die Öffnung der Hotels
Susanne Kraus-Winkler, Unternehmerin und Obfrau des Fachverbandes Hotellerie, spricht über die Wiedereröffnung der heimischen Beherbergungsbetriebe.
Auch im Hotel-Gasthof Seeland in St. Pölten fiebert man der Wiedereröffnung mit großer Vorfreude entgegen. „Die Stimmung ist natürlich sehr euphorisch. Wir sind glücklich wieder etwas tun zu dürfen und unsere Gäste begrüßen zu dürfen“, freut sich Hotelchefin Christa Weissgärber: „Es gibt nichts Schöneres als ein herzliches ‚Grüß Gott‘ und einfach wieder Leben im Haus.“
Großkampftage warten
Der Familienbetrieb besteht seit 125 Jahren und wird in vierter Generation geführt. Das vergangene Jahr sei eine Herausforderung gewesen. „Natürlich war die Zeit sehr traurig, weil es mehr Absagen, Stornierungen und Verschiebungen gab, aber jetzt läuft es sehr gut an. Wir sind sehr zufrieden und hoffen auf eine gute Saison“, sagt die Hotelchefin.
Bis zum Start ist allerdings noch viel zu tun. „Montag und Dienstag sind Großkampftage. Es wird geputzt und gescheuert, es wird vorgekocht und vorbereitet, außerdem wird der Garten wieder auf Hochglanz gebracht, aber das sind Arbeiten, die wir mit großer Freude machen“, sagt Weissgärber.