Kampagne der Niederösterreich Bahnen
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Verkehr

Kampagne gegen Unfälle auf Bahnübergängen

260 Menschen sind seit 2010 an Bahnübergängen in Niederösterreich verunglückt, jeder Fünfte starb. Eine neue Kampagne der Niederösterreich Bahnen wirbt jetzt für mehr Sicherheit am Bahnübergang: „Sei g’scheit. Nimm dir Zeit. Am Bahnübergang“.

Bei rot über die Ampel fahren: Autofahrer machen das wohl nur in seltenen Fällen mit Absicht. An unbeschrankten Eisenbahnkreuzungen ist die Situation eine andere: dort wird die Gefahr gern unterschätzt, das Risiko fallweise bewusst in Kauf genommen. Das geht oft schief, denn ein Zug kann nicht ausweichen und nur selten rechtzeitig bremsen. Ein Beispiel: Fährt ein Zug mit 80 Kilometern pro Stunde, dann beträgt der Bremsweg immer noch 300 Meter. Seit 2010 ereigneten sich an niederösterreichischen Bahnübergängen 200 Unfälle mit über 260 Verletzten. Jeder Fünfte starb.

Die neue Kampagne der Niederösterreich Bahnen soll nachhaltig für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen sorgen. „Wir wollen mit dieser Kampagne nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern auf charmante Art und Weise die Verhaltensregeln an Eisenbahnkreuzungen in den Köpfen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher verankern“, sagte die Geschäftsführerin der Niederösterreich Bahnen, Barbara Komarek.

Schleritzko: „Jeder Unfall ist einer zu viel“

Man wisse noch aus dem Führerscheinunterricht: Überall dort, wo Schienen die Straße kreuzen, gelten besondere Spielregeln. Im hektischen Alltag oder „weil ohnehin nie ein Zug kommt“, vergesse man gerne, dass ein Zug nicht ausweichen könne, meinte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Es komme daher auf Eisenbahnkreuzungen immer wieder zu Unfällen, die zu 20 Prozent auch tödlich enden. „Wir wollen, dass diese Zahl in den nächsten Jahren weiter sinkt, deshalb mein großer Appell an jeden und jede Einzelne, die mit dem Auto, aber auch mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist und eine Eisenbahnkreuzung überquert: ‚Sei g’scheit, nimm dir Zeit am Bahnübergang‘“.

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Kampagne der Niederösterreich Bahnen
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Die neue Kampagne der Niederösterreich Bahnen arbeitet mit mehreren Plakatsujets
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Ludwig Schleritzko und Barbara Komarek
NB/Bollwein

Vor diesem Hintergrund habe man die neue Sicherheitskampagne ins Leben gerufen. Dabei gehe es vor allem um Achtsamkeit. „Jeder Unfall ist einer zu viel! Eine Eisenbahnkreuzung kann enorm gefährlich werden, wenn man sich nicht an die hier geltenden Spielregeln hält“, so Schleritzko.

Täglich kommt es zu brenzligen Situationen

Unaufmerksamkeiten durch laute Musik, Telefonate oder Fehleinschätzungen der Situation hätten leider oft verheerende Folgen: Trotz herannahender Züge würden Stopptafeln, Rotlicht- und Warnsignale sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet. Fußgängerinnen und Fußgänger würden leichtsinnig die Gleise queren oder sich im Gefahrenbereich, in unmittelbarer Nähe der Bahngleise, aufhalten. Selbst Schrankenanlagen schützen nicht immer vor Unfällen. Häufig komme es zu Beinahe-Unfällen und fast täglich zu brenzligen Situationen im Eisenbahnkreuzungsbereich, hieß es seitens der Niederösterreich Bahnen.

Man wolle nun die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher jeden Alters mit der Kampagne „ins Boot holen“, indem man das richtige Verhalten an Eisenbahnkreuzungen mit einem Augenzwinkern immer wieder in Erinnerung ruft. Die Kampagne „Sei g’scheit“ wird mittels Social-Media-Offensive, Radiospots, Inseraten, Werbemitteln, Busbeklebungen, Großflächenscreens sowie Informationen in den Fahrzeugen, Bahnhöfen und Haltestellen sehr breitgefächert beworben, um möglichst viele Menschen aller Altersgruppen zu erreichen.