Gastronomie Pfingsten Ausflug Wachau Mödling
ORF/Markus Posch
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Wirtschaft

Wetter und Covid-19 trüben ersehnte Öffnung

In der Gastronomie wurde die Öffnung vor dem Pfingstwochenende herbeigesehnt. Doch vielerorts läuft das Geschäft nur schleppend an. Wirte berichten einerseits von einer coronabedingten Zurückhaltung der Gäste, andererseits spielt das Wetter noch nicht mit.

In der Ausflugsregion Wachau war man in Zeiten vor dem Coronavirus gerade rund um Pfingsten volle Heurige und Gastgärten gewohnt. Doch trotz der Wiederöffnung nach fast sieben Monaten im Lockdown ist das noch nicht der Fall, schildert Heurigenwirtin Kerstin Sieder aus Mautern (Bezirk Krems): „Die Stimmung ist noch etwas verhalten, ich glaube, die neue Freiheit muss erst kommen. Das wird noch etwas dauern, bis sich alle daran gewöhnt haben.“

„Wir werden über das Wochenende an einen Stausee fahren und dort etwas die Seele baumeln lassen, die neue Freiheit genießen“, sagt Wolfgang Supperer aus Rossatz (Bezirk Krems). Auch Helga Kunz aus Rohrbach an der Gölsen (Bezirk Lilienfeld) freut sich über den Besuch bei Heurigen: „Das ist ein super Gefühl, wieder etwas von seinem alten Leben zurückzubekommen. Wobei ich hoffe, dass die Leute trotzdem nicht vergessen, dass es das Coronavirus weiterhin gibt.“

Gastronomie Pfingsten Ausflug Wachau Mödling
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In der Wachau waren am Freitag bei einem Lokalaugenschein viele Tische noch frei

Keine Kontrollen

Am anderen Ende der Wachau, in Emmersdorf (Bezirk Melk), trafen bereits die ersten Auslandsgäste ein. „Über die Grenzen zu kommen ging relativ gut“, erzählt Daniel Theuretzbacher aus St. Gallen (Schweiz): „Schweiz, Deutschland, Österreich, das war eigentlich kein Problem, keine Kontrollen, es ist unkompliziert, wenn du geimpft bist.“

Die Coronaregeln würden durch die Bank eingehalten. „Wir machen es, weil uns ja nichts anderes übrig bleibt“, sagt Helmut Bräunlich aus Emmersdorf. Im Hotel, das etwa zur Hälfte gebucht ist, sorgen Wetterprognosen und Corona-Regeln für Storni. Derzeit werde vor allem kurzfristig gebucht, schildert Hotelbesitzerin Eveline Pichler: „Ich glaube, dass am Sonntag und Montag schon viel los sein wird, weil die Leute einfach hinaus wollen, teilweise stehen die Koffer gepackt, und sobald die Sonne rauskommt, werden die Gäste wieder da sein.“

Volle Fußgängerzone

In der Mödlinger Fußgängerzone kehrte hingegen wieder Leben ein. Bei Sonnenschein und angenehmen 22 Grad Celsius waren die Gastgärten am Freitag gut gefüllt. „Sechs Monate nur zu Hause sitzen, das reicht irgendwann“, sagt Alexander Schunk, der nur ein paar Häuser weiter wohnt. „Man ist heraußen, trifft einfach wieder alle Leute, die man kennt, es ist einfach großartig“, meint Ulrike Strelec aus Biedermannsdorf (Bezirk Mödling).

Gastronomie Pfingsten Ausflug Wachau Mödling
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In der Mödlinger Innenstadt sind die Gastgärten Freitagnachmittag gut gefüllt, viele haben die Öffnung der Gastronomie schon herbeigesehnt

Gerald Matzka aus Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) nutzte den negativen Coronavirus-Test, um spontan ins Gasthaus zu gehen: „Man freut sich eigentlich auf einen Hollersaft und ein Gulasch, und alles ist gut.“ „Das Kochen war schon sehr lästig, ich bin froh, dass endlich wieder alles offen hat“, ergänzt Barbara Fuchs, die auch in Mödling wohnt. Zumindest in der Innenstadt läuft das Geschäft offenbar.

Run auf Gastgärten

Doch für das Wochenende sind die Reservierungen – angesichts der trüben Wetterprognosen – noch überschaubar. „Viele buchen nur spontan, weil fast alle draußen sitzen wollen“, schildert ein Kellner, während er eine Frittatensuppe serviert. Gastronomin Yvonne Bornett hofft, „dass das Wetter so bleibt. Heute soll es ja schön sein, und morgen bin ich dann gespannt, weil alle hinein, das geht nicht.“

Denn während draußen bis zu zehn Erwachsene sowie zehn minderjährige Kinder gemeinsam sitzen dürfen, sind drinnen nur maximal vier Erwachsene plus Kinder erlaubt. Während die einen also auf ideales Wetter hoffen, haben andere die Anzahl der Sitzplätze in- und außerhalb des Lokals abgestimmt. Oder den Gastgarten aufgerüstet, wie Gastronomin Claudia Fuchs: „Wir haben Schirme mit Heizschwammerln, das heißt, bei uns geht kaum jemand hinein. Wir sind wetterfest.“