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Gesundheit

CoV: Kleinere Schönheitseingriffe boomen

Seit Beginn der CoV-Krise gibt es bei Schönheitseingriffen einen regelrechten Boom. Auch in Niederösterreich profitiert die Beautybranche davon. Besonders gefragt sind minimal invasive Eingriffe wie Faltenunterspritzungen oder Laserbehandlungen.

Hyaluron zum Auffüllen von Falten oder zum Aufpolstern bestimmter Gesichtspartien ist einer der am häufigsten nachgefragten Stoffe. Ebenso beliebt sind Botulinumtoxin oder Behandlungen mit eigenem Blutplasma. Der Trend zu Schönheitsbehandlungen schlägt sich auch in den Ordinationen der niederösterreichischen Hautärztinnen und Hautärzte nieder.

„Wir bemerken es bei den längeren Wartezeiten auf einen Termin. Viele Patientinnen und Patienten fragen uns, warum sie plötzlich sechs Wochen auf einen Termin warten müssen, wenn sie sonst binnen zwei Wochen an die Reihe gekommen sind“, erzählt Christa Erasim, Dermatologin in Klosterneuburg (Bezirk Tulln).

Nachfrage um bis zu 15 Prozent gestiegen

Hergestellt werden die Produkte für minimal invasive ästhetische Medizin unter anderem in Leobendorf (Bezirk Korneuburg) bei der Firma Croma. Auch hier spürt man den Boom. „Grob gesagt sind es 20 bis 30 Prozent mehr bei manchen Ärzten. Es ist nicht in allen Ländern gleich. In Österreich werden die Eingriffe etwa zehn bis 15 Prozent mehr nachgefragt“, so Hank Sczerba, globaler Vertriebsleiter bei Croma.

Hyaluronspritze
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Substanzen wie Hyaluron oder Botulinumtoxin, aber auch Fadenliftings oder Eigenplasmabehandlungen stehen in CoV-Zeiten im Kampf gegen Falten und andere Alterserscheinungen hoch im Kurs

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Aufgrund der gestrichenen Urlaube und Lokalbesuche hätten viele Menschen mehr Zeit und Geld zur Verfügung, ist eine Erklärungsmöglichkeit. Auch das Homeoffice spiele eine Rolle. „Nach solchen Eingriffen können blaue Flecken oder Schwellungen auftreten. In solchen Fällen können die Patientinnen und Patienten diese in Ruhe zu Hause aussitzen und müssen sich nicht vor Freunden oder Kollegen erklären. Und die Maske bietet auch einen Schutz vor neugierigen Blicken oder Fragen“, erklärt Dermatologin Erasim.

Videokonferenzen machen selbstkritischer

Ein weiterer Faktor sind Sczerba zufolge die vielen Sitzungen per Videotelefonie: „Dazu gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen. Während der Videokonferenzen haben 40 bis 50 Prozent der Teilnehmer etwas gefunden, das sie an sich stört und das sie vorher nicht bemerkt haben. Nur fünf Prozent haben etwas gefunden, das ihnen an sich gefällt.“ Bei der Firma Croma geht man davon aus, dass die Nachfrage nach kleinen Schönheitseingriffen in den nächsten Jahren weiter anhalten wird.