Chronik

Roadrunner-Treffen mit 600 getunten Autos

Am Pfingstwochenende war auf den Straßen einiges los: In Stockerau (Bezirk Korneuburg) gab es Roadrunner-Treffen mit bis zu 600 getunten Fahrzeugen. In ganz Niederösterreich sind 59 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden.

Das erste Roadrunner-Treffen hat in der Nacht von Samstag und Sonntag auf dem Parkplatz der Raststation Kaiserrast neben der A22 in Stockerau stattgefunden. Laut Polizei war das Treffen der Tuningszene zunächst in Wien geplant, wegen der Polizeikontrollen wurde es aber nach Niederösterreich verlegt. Etwa 500 Fahrzeuge waren dabei.

Am Sonntag wurde die Polizei über ein erneutes Roadrunner-Treffen informiert. Auf Social-Media-Kanälen hatten sich bis zu 600 Fahrzeuge diverser Tuningszenen aus ganz Niederösterreich angekündigt, heißt es in einer Aussendung der Polizei. Weil sich schon einige Zeit vor dem angekündigten Treffen Fahrzeuge sammelten, wurde die Zufahrt zur Raststation mit mehreren Polizeistreifen besetzt. Laut Information der Landespolizeidirektion wurden alle abfahrenden Autos kontrolliert.

Roadrunner waren in ganz Stockerau unterwegs

Zum Höhepunkt waren etwa 300 Autos und 600 Personen am Parkplatz der Raststation Kaiserrast, heißt es. „Da der Parkplatz voll war, wichen die restlichen Fahrzeuge der Roadrunner-Szene auf mehrere Standorte im Stadtgebiet von Stockerau aus“, informierte die Polizei. „Die anfänglich angekündigten 600 Fahrzeuge waren demnach auch tatsächlich vor Ort. Es kam zu den üblichen Übertretungen – vorsätzliche Fehlzündungen, Driften, Reifenquietschen –, jedoch zu keinen sicherheits- oder kriminalpolizeilichen relevanten Sachverhalten.“

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Autobahnrastplatz
LPD NÖ
An zwei Tagen gab es Roadrunner-Treffen bei der Autobahnraststation
Polizisten kontrollieren Autolenker
LPD NÖ
Die Polizei führte umfassende Kontrollen durch
Autobahnrastplatz
LPD NÖ
Bis zu 600 Autos waren in Stockerau
Autobahnrastplatz
LPD NÖ
Das Treffen wurde via Social-Media organisiert

Nach den verkehrsrechtlichen Bestimmungen sowie wegen der Nichteinhaltung der Covid-19-Schutzmaßnahmen wurden zwölf Organstrafverfügungen eingehoben und 59 Anzeigen an die Bezirksverwaltungsbehörde erstattet. Zudem müssen zehn Fahrzeuge nach dem Kraftfahrgesetz bei der Landesregierung Niederösterreich überprüft werden.

Raststation-Betreiber will gegensteuern

Die Betreiber von Raststation und Hotel blicken mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits habe man Verständnis, dass sich die Jugend treffen will – und auch nur einer geringer Prozentsatz habe Probleme gemacht – andererseits sei man „nicht begeistert, dass das hier stattfindet“, sagte Geschäftsführer Leopold Kaiser. „Weil es natürlich auch zu sehr ausartet und das einfach von unserer Seite nicht mehr kontrollierbar ist.“

Man wolle nun gegensteuern, so Kaiser: „An den nächsten Wochenenden wird das sicher von unserer Seite nicht mehr so ablaufen. Das dürfen wir nicht machen, weil wir sonst Hotelgäste abschrecken, die sagen, da kann ich nicht herfahren, da kann ich nicht schlafen.“ Auch die Polizei will die Szene nun genauer beobachten, heißt es.

Geringste Opferzahl seit Einführung der Statistik

Ansonsten war auf den Straßen am Pfingstwochenende aber weitaus weniger los als üblich. Es gab die geringste Opferzahl seit Einführung der Statistik im Jahr 1967. Eine 28-jährige Kärntnerin starb bei einem Verkehrsunfall – mehr dazu in Junge Frau bei Verkehrsunfall getötet (kaernten.ORF.at; 22.5.2021). In Niederösterreich wurden bei 52 Verkehrsunfällen 59 Personen verletzt. Gestorben ist dabei niemand.

Wegen Geschwindigkeitsübertretungen wurden von der Polizei Niederösterreich 1.680 Organstrafverfügungen eingehoben und 11.350 Anzeigen erstattet. Beeinträchtigungen durch Alkohol wurden 58 Personen nachgewiesen, sieben Lenker waren durch Suchtmittel beeinträchtigt. 31 Mal wurden vorläufig Führerscheine und Mopedausweise abgenommen. Zudem gab es 84 Anzeigen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz.