Alle Preisträger und Jurymitglieder
Niklas Schnaubelt
Niklas Schnaubelt
Kultur

Haydn-Wettbewerb mit Rekordbeteiligung

Am Pfingstwochenende hat in Rohrau (Bezirk Bruck an der Leitha) der dritte Internationale Haydn-Wettbewerb für Klassisches Lied und Arie stattgefunden. 80 Sängerinnen und Sänger bewarben sich. Siegerin wurde die russische Sopranistin Anna Nekhames.

Bereits zum dritten Mal lud die Haydnregion Niederösterreich zum Internationalen Haydn-Wettbewerb für klassisches Lied und Arie nach Rohrau, in den Geburtsort der Brüder Joseph und Michael Haydn. In der Finalrunde mit sieben Teilnehmern gewann die vielversprechende russische Sopranistin Anna Nekhames den vom Land Niederösterreich gewidmeten Hauptpreis, der mit 8.000 Euro dotiert war.

Siegerin Portrait Anna Nekhames
Niklas Schnaubelt
Die sichtlich gerührte und überraschte Siegerin Anna Nekhames aus Russland

Der zweite Preis, ausgerichtet von der Haydnregion Niederösterreich, ging an den Tiroler Tenor David Kerber, Jahrgang 1998. Kerber wurde auch mit dem von Alfred Dorfer gestifteten Publikumspreis – mit 1.122 Abstimmungen – bedacht, außerdem erhielt er ein Engagement bei den Serenadenkonzerten im Pleyel-Zentrum in Ruppersthal (Bezirk Tulln).

Die schwedische Sopranistin Karolina Bengtsson errang den von der Marktgemeinde Rohrau beigesteuerten dritten Preis sowie Engagements am Teatro Mayor in Bogotá (Kolumbien), bei der Kölner Capella Augustina und an der Bühne Baden.

Haydns Geburtshaus als Inspiration

Beim diesjährigen dritten Wettbewerb war das Teilnahmeinteresse sehr groß. Mit Anmeldeschluss 13. April 2021 hatte sich die Rekordzahl von 78 Sängerinnen und Sängern – davon 57 Frauen und 21 Männer – aus 33 Nationen angemeldet. Die Bandbreite der Herkunftsländer erstreckte sich von Nordmazedonien und Estland über Australien, Brasilien, Kanada, USA und Russland bis nach Chile, Japan und Südkorea. Und: 16 Bewerberinnen und Bewerber kamen aus Österreich, freute sich Kammersängerin und Juryvorsitzende Angelika Kirchschlager.

„Die jungen Sängerinnen und Sänger haben sich wochen- und monatelang auf dieses Ereignis vorbereitet und sich eingehend mit Haydns Musik beschäftigt. Und kommen sie an diesen Ort, an dem Joseph und Michael Haydn in ihrer Kindheit gelebt haben, gib das zusätzlichen Schwung. Wir wissen von allen jungen Talenten, dass sie das unglaublich zu schätzen wissen“, ergänzte Kirchschlager. Heuer kam noch dazu, dass inmitten der großen Gemäldesammlung im Harrach´schen Schloss Rohrau geprobt werden konnte.

Angelika Kirchschlager und Michael Linsbauer
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Michael Linsbauer (künstl. Leiter d. Haydnregion NÖ) und Angelika Kirchschlager (Juryvorsitzende)

Wettbewerb als Startschuss in die Saison mit Haydn

Der internationale Haydn-Wettbewerb war die Einleitung für eine große Reihe an Konzerten, die nun in der Haydnregion folgen werden, sagte Michael Linsbauer der künstlerische Leiter: „Wir stünden nun bei der Halbzeit des Festivals. Es musste leider vieles an schönen Programmen Pandemie-bedingt abgesagt werden, aber zwischen zehn und 15 Termine werden es nun schon noch werden in der Haydnregion und im Bezirk Bruck an der Leitha“.

So ist am Freitag, dem 4. Juni ein weiter Höhepunkt zu erleben: ein Haydn-Arien-Programm mit dem Originalklang Ensemble "Barucco unter Heinz Ferlesch im Schloss Petronell-Carnuntum.

Weitere Gewinner beim Haydn-Gesangswettbewerb seien noch erwähnt: So wurden der slowenischen Sopranistin Jerica Steklasa (für die beste Interpretation eines Liedes) und der Portugiesin Beatriz De Sousa (für die beste Interpretation einer Arie) weitere Sonderpreise zugesprochen. Ein von Jurymitglied Samantha Farber gestifteter Nachwuchspreis wurde außerdem an die Salzburger Sopranistin Marianna Herzig vergeben.