Politik

Hoher Staatsbesuch auf Stift Göttweig

Estland gilt als Vorreiter im Bereich der digitalisierten Staatsverwaltung. Niederösterreich pflegt deshalb einen regen Austausch mit dem baltischen Staat. Auf Stift Göttweig (Bezirk Krems) wurden nun neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen.

Im Zuge des ersten Staatsbesuches nach dem Lockdown lud Bundespräsident Alexander Van der Bellen die estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid zu einem Besuch auf Stift Göttweig und einem Spaziergang in die Wachau.

"Der Vorschlag, im Rahmen des Staatsbesuches in die Wachau zu fahren, war ein Wunsch der estnischen Präsidentin. Es war mir eine große Freude, diesem Wunsch nachzukommen. Und so haben wir gemeinsam Stift Göttweig besucht und danach einen Spaziergang durch die Weißenkirchener Weinberge unternommen“, sagte Van der Bellen.

Danninger sieht große Chancen in weiterem Austausch

Als „große Freude und Auszeichnung für unser Bundesland“ bezeichnet Niederösterreichs Tourismus- und Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) die Wahl des Austragungsortes. Danninger empfing in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die beiden Staatsoberhäupter in Niederösterreich.

Während des Gesprächs im Stift standen vor allem Kooperationsmöglichkeiten zwischen Estland und Niederösterreich im Bereich der Digitalisierung im Mittelpunkt, betonte Danninger: „Estland gilt als Vorreiter in Sachen Digitalisierung in Europa, daher haben wir 2017 die Hauptstadt Tallinn und den dortigen e-Estonia Showroom der Digitalisierung besucht. Diese Inspirationen sind in die Planung unseres ‚Hauses der Digitalisierung‘ eingeflossen, welches wir bis 2023 in Tulln errichten. Wir sehen große Chancen in einem weiteren engen Austausch unserer beiden Länder in Sachen Digitalisierung. Der heutige Staatsbesuch ist der Startschuss, um unsere Beziehungen mit Estland weiter auszubauen.“

die estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid
ORF
Estlands Präsidentin Kersti Kaljulaid war am Donnerstag zu Gast auf Stift Göttweig

Unternehmergeist soll angekurbelt werden

Bereits am Mittwoch gab es Gespräche zwischen der estnischen Delegation und österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern. Als „fruchtvoll und gewinnbringend“ bezeichnete Präsidentin Kaljulaid den Austausch. „Mich begleitet eine großartige Wirtschaftsdelegation aus Estland. Es geht uns nun um den Austausch im Bereich des technologischen Wandels. Es geht um intelligente Systeme in den Bereichen Logistik, Transport und Routen“, so die estnische Präsidentin.

Für den österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen könne man gerade mit diesem Bereich auch den Unternehmergeist hierzulande ankurbeln. „"Da geht es um große Datenverarbeitungen mit den entsprechenden Algorithmen. Da ist ein großes Feld für junge Firmen, für Start-Ups, die hier im Wesentlichen tätig sind. Hier heißt es, Kooperationen zu machen.“