Wirtschaft

Wirtschaft soll um 3,5 Prozent wachsen

Die Wirtschaft in Niederösterreich soll heuer um 3,5 Prozent wachsen, so die Prognose des Economica Instituts für 2021. Niederösterreich werde sich demnach schneller von der CoV-Krise erholen als andere europäische Regionen.

Schon seit dem Jahreswechsel waren die Prognosen des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung von Zuversicht für eine baldige wirtschaftliche Erholung geprägt. Nach einem schwierigen ersten Quartal erwartet das Institut für Niederösterreichs Wirtschaft einen Aufschwung. Für das nächste Jahr werden sogar 4,1 Prozent prognostiziert. Die Region sei ein konjunktureller Schnellstarter, sagt Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein, Leiter des Economica Instituts.

„Das Bundesland hat die Chancen ergriffen, die sich durch das nahende Ende der Pandemie für Wirtschaft und Arbeitsmarkt ergeben. Dank einer vorausschauenden Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, einem starken Tourismus-Comeback und des anziehenden Ölpreises, der der OMV zu Gute kommt, erholt sich Niederösterreich schneller von der Wirtschaftskrise als andere Regionen Europas“, so Helmenstein.

Danninger: „Jetzt wird in die Hände gespuckt“

Auch Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) zeigt sich optimistisch, denn global befinde man sich in einer der stärksten Aufschwungsphasen seit einem halben Jahrhundert: „An dieser hohen Dynamik wird Niederösterreich teilhaben. Der Aufschwung wird sich quer durch alle Branchen ziehen. Industriebetriebe, Bauunternehmen, Hoteliers und Wirte merken: Es geht bergauf. Nach der coronabedingten Zwangspause wird jetzt wieder in die Hände gespuckt."

Der Wirtschaftslandesrat rechnet mit steigendem Konsum, das Land fördere Investitionen. „Mit der Investitionsprämie gehen acht Milliarden Euro an Investitionen in Niederösterreich einher und durch von ecoplus unterstützte Betriebsansiedlungen wurden allein bis Ende April des heurigen Jahres 610 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen“, so Danninger.

Aus seiner Sicht müsse der Aufschwung aber nachhaltig gestaltet werden: „Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen bestmöglich wachsen und Jobs schaffen können." Er verweist dabei auf geänderte Wirtschaftsförderungen des Landes, die besonders auf die Steigerung von Produktivität und Innovationen abzielen würden.

Schleritzko: Vorgriff auf finanzielle Ressourcen

In der CoV-bedingten Wirtschaftskrise habe Niederösterreich durch einen noch nie dagewesenen Mitteleinsatz den Wirtschaftsstandort sowie den Arbeitsmarkt gestützt, so Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). „Diese raschen und umfangreichen Hilfen waren richtig und wichtig. Aber: Was hier ausgegeben wurde, war auch ein massiver Vorgriff auf die finanziellen Ressourcen zukünftiger Generationen“, hält er fest.

Aus diesem Grund gelte nun, dass man mit Ende der Krise auch den Krisenmodus im Landeshaushalt beenden werde. „Wir werden wieder in den Nachhaltigkeitsmodus wechseln, mittel- bis langfristig wollen wir wieder ein Nulldefizit erreichen“, skizziert Schleritzko die künftige Finanzpolitik. Die durch das Coronavirus gestiegene Arbeitslosigkeit wieder zu verringern, sei aber die wichtigste Herausforderung. Man wolle Arbeit schaffen und sichern, denn Wachstum sei das beste Mittel zur Budgetkonsolidierung, so der Finanzlandesrat.