Mactan Cebu International Airport Holzbau Rubner Philippinen
Christopher Colinares
Christopher Colinares
„Im Fokus“

Rubner Holzbau: Von Dächern bis Flughäfen

Wenn es um komplexe Holzbaulösungen geht, hat sich die Rubner Holzbau GmbH in Ober-Grafendorf (Bezirk St. Pölten) einen Namen gemacht. So produziert die Firma nicht nur riesige Dachträger für Hallen, in Asien baute Rubner bereits Flughafenterminals aus Holz.

Seit mittlerweile 15 Jahren gehört der Standort in Ober-Grafendorf, der früher unter Glöckel Holzbau bekannt war, zur in Südtirol ansässigen Rubner-Gruppe. Bekannt ist Rubner für komplexe Baulösungen aus Holz. Dazu zählen riesige Tragwerke aus Brettschichtholz genauso wie Holz-Rahmen-Elemente für Wände oder auch Dächer.

„Wir machen großvolumigen Holzbau, also alles, was über das klassische Einfamilienhaus hinausgeht. Das heißt, kundenspezifisches Projektgeschäft, immer auftragsbezogen und keine Massenfertigung“, erklärt Roman Fritz, Geschäftsführer der Rubner Holzbau GmbH. So baute die Firma vor einigen Jahren unter anderem einen 100 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel in Kärnten.

Aussichtsturm Pyramidenkogel Rubner Holzbau Kärnten
Rudi Schneeberger
Der Aussichtsturm am Pyramidenkogel in Kärnten war eines der ersten komplizierten Bauprojekte der Firma Rubner

Zahl der komplizierten Holzbauprojekte nimmt zu

Während der Turm eines der ersten komplexen Bauwerke war, übernimmt Rubner Holzbau mittlerweile viele vergleichbare Aufträge. „In der Zwischenzeit ist die Anzahl dieser komplizierten und prestigeträchtigen Projekte gestiegen“, sagt Anton Wanas, der bei Rubner für den internationalen Vertrieb zuständig ist. „In den letzten Jahren sind unsere wesentlichen Projekte in Asien zu finden gewesen. Da haben wir zum Beispiel den Mactan Cebu International Airport als erstes und größtes Asienprojekt gebaut, einige Zeit später dann auch den Clark International Airport.“

Das Holz für diverse Bauprojekte kommt aus einem zur Rubner-Gruppe gehörenden Sägewerk in der Nähe von Hartberg in der Steiermark. Die Rohware, also die Holzlamellen, werden zunächst zwischengelagert, klimatisiert und schließlich weiterverarbeitet. „Bei der Übernahme ist es so, dass die Lamellen hinsichtlich Dicke, Breite und Feuchtigkeit kontrolliert werden, auch die Festigkeit wird noch einmal überprüft. Anschließend werden die Fehlstellen herausgekappt, somit bleiben die sogenannten Gutstücke übrig. Bei diesen Gutstücken werden vorne und hinten Mini-Zinken gefräst, es wird Klebstoff aufgetragen und so wird ein Endlosstrang hergestellt“, erklärt Markus Warnecke, Leiter für Forschung und Entwicklung bei der Rubner Holzbau GmbH.

Rubner Holzbau Obergrafendorf Produktion Mitarbeiter Fertigung
ORF
Die Dachträger haben eine Länge von bis zu 50 Metern und werden zum Teil unter Druck gebogen

50 Meter lange, zum Teil gebogene Holzträger

Aus dem Endlosstrang werden die benötigten Holzelemente dann herausgeschnitten. Unter anderem fertigt die Firma Rubner bis zu 50 Meter lange Holzträger. Diese Träger kommen beispielsweise beim Bau von großen Logistikhallen, Einkaufs- oder auch Fachzentren zum Einsatz. Weil Holz verglichen zu anderen Baustoffen recht leicht bearbeitet werden kann, können die Träger unter Druck gebogen werden. Dieser Prozess dauert zwei bis drei Stunden.

Darüber hinaus hat Holz noch einen weiteren Vorteil. Der Großteil der benötigten Bauelemente kann in Ober-Grafendorf vorgefertigt werden. Auf der Baustelle selbst müssen die einzelnen Elemente de facto nur noch zusammengebaut werden. „Das hilft extrem beim Thema Fachkräftemangel, weil man auf der Baustelle viel weniger Personal benötigt“, so Geschäftsführer Roman Fritz.

Ober-Grafendorfer Spezialist für komplexen Holzbau

Ob Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel in Kärten oder Flughafenterminal auf den Philippinen: „Im Fokus“ stellt diesmal ein Ober-Grafendorfer Unternehmen vor, das auf komplexen Holzbau spezialisiert ist.

„Parallel dazu fördert es die Qualität, weil ich immer in einer kontrollierten, definierten Umgebung den Hauptanteil des Gewerkes erstelle, nämlich in Industriehallen. Das geht mit dem Material Holz am besten, weil Holz ein sehr leichter, leistungsfähiger Werkstoff ist, den ich gut transportieren und bearbeiten kann.“

Insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit rechnet man bei der Firma Rubner Holzbau damit, dass die Nachfrage nach Holz auch bei Großbauten künftig noch weiter steigen wird. Großkonstruktionen wie der Bau der Flughafenterminals sind dabei ein guter Beweis, was mit Holz heutzutage alles möglich ist.