Nicht alles, was an öffentliche Wände geschrieben und gemalt wird, ist auch schön anzusehen. So sind etwa die Flächen unter der Westbahnbrücke an der Traisen in St. Pölten über die Jahre mit den verschiedensten Schmierereien bis hin zu rassistischen und sexistischen Parolen übersät worden.
Diese sollen nun einem ambitionierten Kunstprojekt weichen. Drei Tage lang werden mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Graffiti, Street Art und Lichtkunst die 1.000 Quadratmeter große Fläche neu gestalten.
Am Donnerstag startet die dreitägige Aktion „BATjam“ mit einem Workshop für interessierte Nachwuchssprayerinnen und -sprayer zwischen 14 und 24 Jahren. Am Freitag wird zwischen 10.00 und 18.00 Uhr gesprüht und gemalt, Interessierte können live bei der Entstehung der Kunstwerke dabei sein.
Anschließend wird beim gemeinsamen „Brückenkino“ der Film „Würmlas Wände“ gezeigt. Am letzten Tag, am Samstag, wird zwischen 10.00 und 18.00 Uhr wieder kreativ gearbeitet, den Abschluss bildet eine Finissage am Brückenareal bis 22.00 Uhr.
Wunsch nach mehr Raum für legale Street Art
Organisiert wird der „BATjam“ vom Jugendzentrum Steppenwolf in Kooperation mit dem Verein Freiluft und Kultur und dem Graffitikünstler „SertOne“. Ziel ist es, mehr Raum für legale Street Art zu schaffen und gleichzeitig das Gebiet entlang der Traisen aufzuwerten.
Geplant sind jährliche Aktionen, mit denen langfristig „sämtliche Schmierereien, die sich im Laufe der Jahre an den Ufern der Traisen angesammelt haben“, durch Street-Art-Kunstwerke zu ersetzen, so die Vision der Veranstalter.
Wegen der Covid-19-Bestimmungen ist die Teilnehmeranzahl bei dem Workshop sowie beim „Brückenkino“ begrenzt und eine Anmeldung erforderlich. Durch das Coronavirus-Sicherheitskonzept wolle man einen „sicheren Rahmen für kreatives Schaffen, für Austausch, Vernetzung und ein bisschen Farbe nach einem Jahr Lockdown bieten“.