Coronavirus

Landesrätin kritisiert Sozialversicherung

Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) kritisierte am Mittwoch den Dachverband der Sozialversicherungsträger. Dieser hatte der Idee zu eigenen Long-Covid-Rehaeinrichtungen kürzlich eine Abfuhr erteilt.

Laut Dachverband der Sozialversicherungsträger gäbe es ausreichend Behandlungsplätze in bestehenden Reha-Einrichtungen, eigene Long-Covid-Zentren, wie von den Bundesländern kürzlich gefordert, brauche es daher nicht – mehr dazu in „Sozialversicherung gegen eigene Reha“ (news.ORF.at; 31.5.2021). Diese Einschätzung der Sozialversicherung bezeichnete Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Mittwoch als „überraschend und nicht nachvollziehbar“, zumal sich in ihrem Büro regelmäßig Personen melden würden, die trotz anhaltender Beschwerden keinen Platz in einer Rehabilitationseinrichtung bekommen würden oder lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssten.

„Long Covid“-Folgen in Reha-Plan aufnehmen

„Es liegt in der Verantwortung der Sozialversicherung, dass genügend Kapazitäten und eine Strategie für die Abdeckung von Spitzen zur Verfügung stehen“, so Königsberger-Ludwig in einer Aussendung. Für viele Long-Covid-Patientinnen und Patienten sei eine längere und nachhaltige Behandlung im Rahmen eines Rehabilitationsaufenthaltes unverzichtbar, damit sie wieder in den beruflichen und sozialen Alltag integriert werden könnten.

Die Landesrätin sieht die Sozialversicherung in der Pflicht, ausreichend Kapazitäten bereitzustellen – sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich. Im Durchschnitt leiden ein bis zwei von zehn ehemals Coronavirus-Erkrankten auch Wochen und Monate nach ihrer Infektion an anhaltenden Beschwerden. Auf die Langzeitfolgen gelte es Königsberger-Ludwig zufolge "entsprechend zu reagieren und diese Tatsache auch in der künftigen Gesundheitsversorgung, wie etwa im Reha-Plan, zu berücksichtigen.“