Croma Pharma Hyaluronsäure Filler
ORF
ORF
„Im Fokus“

Croma: Hyaluronsäure für die Schönheit

Die Nachfrage nach kleineren Schönheitskorrekturen, wie etwa das Unterspritzen von Falten, hat zuletzt massiv zugenommen. Zum Einsatz kommt dabei Hyaluronsäre. Ein großer Hersteller ist die Firma Croma-Pharma in Leobendorf (Bezirk Korneuburg).

Hyaluronsäure-Filler sind das Kerngeschäft von Croma-Pharma. Dabei handelt es sich um eine Glasampulle, in der sich Hyaluronsäure befindet und mit der ein Arzt bzw. eine Ärztin ästhetische Eingriffe vornehmen kann. „Für vieles, was man ästhetisch im Gesicht verändern möchte, nimmt man Hyaluronsäure“, erklärt Andreas Prinz, Geschäftsführer von Croma-Pharma. „Wir produzieren eine große Palette an diesen Hyaluronsäure-Fillern. Damit kann man Falten aufspritzen, Wangen modellieren, Lippen verändern oder auch Nasen modellieren. Es gibt also ein vielfältiges Einsatzgebiet.“

Wasser als Hauptbestandteil

Um die Hyaluronsäure-Filler zu produzieren, greift Croma-Pharma auf biofermentativ, also auf synthetisch hergestellte, Hyaluronsäure aus Frankreich zurück. Der Hauptbestandteil der Produkte ist allerdings Wasser. Dazu verwendet das Unternehmen österreichisches Trinkwasser. Dieses wird in einer eigenen Wasseraufbereitungsanlage veredelt, um die höchste Reinheitsstufe zu erhalten.

Croma Pharma Hyaluronsäure Filler Produktion Leobendorf
ORF
In diesem Reinraum werden die Hyaluronsäure-Filler abgefüllt. Bis zu 6.000 Spritzen sind pro Stunde möglich.

„Wir nehmen die Hyaluronsäure, das ist ein langkettiges Molekül, und geben einen Quervernetzer dazu, sodass diese Moleküle eine Art dreidimensionale Struktur bekommen. Das kann man mit dem Eiffelturm vergleichen. Es gibt also viele Verstrebungen, um die Haltbarkeit in der Haut zu gewährleisten. Eine dreidimensionale Struktur baut sich weniger schnell ab als ein langkettiges Molekül“, so Ulrike Hugh-Bloch, Produktionsleiterin bei Croma-Pharma.

Hyaluronsäure wird im Alter vermehrt abgebaut

Hyaluronsäure selbst ist ein natürlicher Stoff, der in jedem Lebewesen vorkommt. Bei Menschen ist die Haut ein gutes Beispiel, bei Hunden wiederum kommt Hyaluronsäure auf der Schnauze vor. Es gibt aber ein Problem: Je älter man wird, desto weniger Hyaluronsäure befindet sich im Körper, weil diese nach und nach abgebaut wird. Das hat zur Folge, dass beispielsweise die Haut weniger straff ist, und erklärt, warum Hyaluronsäure verwendet wird, um diesen Effekt auszugleichen.

Croma Pharma Hyaluronsäure Filler Produktion Leobendorf
ORF
Jede Spritze wird im Zuge einer Sichtkontrolle auf Mängel bzw. Schäden überprüft

Bis zu 6.000 Spritzen können in Leobendorf pro Stunde abgefüllt werden. Weil die Produkte auch im Bereich der Augenheilkunde und der Orthopädie zum Einsatz kommen, sind die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend hoch. „Wir haben mehrere Filtrationsschritte, um Dinge herauszufiltern, die nicht drinnen sein dürfen. Außerdem haben wir eine Sichtkontrolle implementiert, wo jede einzelne Spritze auf eine Verunreinigung bzw. auf Spritzendefekte geprüft wird, sodass wir sicherstellen können, dass nur Ware auf den Markt kommt, die auch qualitativ hochwertig ist“, sagt Produktionsleiterin Hugh-Bloch.

Die wichtigsten Abnehmer von Croma-Pharma sind Dermatologen, plastische Chirurgen und auch andere Fachärzte, die auf sogenannte minimalinvasive ästhetische Eingriffe spezialisiert sind. Verkauft werden die Produkte vorwiegend in Europa, doch auch in Brasilien, Mexiko, den USA oder China ist Croma-Pharma vertreten.

Croma Pharma Hyaluronsäure Filler Produktion Leobendorf
ORF
Künftig will Croma-Pharma auch Botulinumtoxin vertreiben. Die Zulassung dafür wurde bereits beantragt.

Croma-Pharma will auch Botox verkaufen

Neben Hyaluronsäure will das Unternehmen aus Leobendorf künftig auch Botulinumtoxin vertreiben. „Wir haben 2015 für ein Botulinumtoxin eine Lizenz erworben. Das ist der Substanzname. Der Handelsname wäre Botox oder zum Beispiel Azzalure. Diese Substanz ist ganz anders als Hyaluronsäure-Filler. Das heißt, es kommt zu einer Lähmung bei den Gesichtsnerven im oberen Gesichtsbereich, wodurch sich die Falten glätten“, erklärt Geschäftsführer Andreas Prinz.

Nachfrage nach Schönheitskorrekturen steigt

In den vergangenen Jahren hat die Nachfrage nach kleineren Schönheitskorrekturen massiv zugenommen. Ein beliebter ästhetischer Eingriff ist etwa das Unterspritzen von Falten, wofür die Ärzte in der Regel Hyaluronsäure verwenden. Einer der Hersteller sogenannter Hyaluronsäure-Filler ist das Unternehmen Croma Pharma mit Sitz in Leobendorf bei Korneuburg.

Aktuell gibt es laut Croma-Pharma weltweit nur drei Firmen, die beide Produktgruppen – also Botulinumtoxin und Hyaluronsäure – anbieten. Das Zulassungsverfahren für Botulinumtoxin läuft bereits. Geht alles nach Plan, könnte die Firma diese Zulassung bis Ende des Jahres haben. Croma-Pharma wäre dann das vierte Unternehmen weltweit, das in beiden genannten Geschäftsbereichen vertreten ist.