Josef Ramharter
ÖVP/Andreas Biedermann
ÖVP/Andreas Biedermann
Politik

Gezerre um Quereinsteiger als Bürgermeister

Die Bürgermeister-Frage in Waidhofen an der Thaya ist beantwortet, der Quereinsteiger Josef Ramharter wird neuer Stadtchef. Um die geplante Amtsübergabe am 10. Juni aber ist eine Gezerre zwischen ÖVP und FPÖ in der Gemeinde entbrannt.

Nachdem Eunike Grahofer nach nur vier Monaten im Amt zurückgetreten war, musste die ÖVP Waidhofen einen neuen Bürgermeister suchen. Und lieferte eine Überraschung: Der 51-jährige Josef Ramharter, Verkaufsleiter bei einem Waldviertler Unternehmen, wurde von der ÖVP einstimmig zum Nachfolger von Eunike Grahofer designiert. Er ist derzeit allerdings noch nicht einmal Mitglied des Gemeinderates. Ramharter stand zwar auf der ÖVP-Liste der letzten Gemeinderatswahl, aber an einer Stelle an der ein Gemeinderatsmandat völlig unwahrscheinlich ist.

Diskussion um Sitzungstermin

Dass er jetzt überhaupt erst zum Gemeinderat anstelle von Grahofer nachnominiert werden muss, daran scheiden sich die politischen Geister. Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ), FPÖ-Bezirksobmann und früher Vizebürgermeister in Waidhofen, spricht davon, dass wegen der Nachnominierung die Fristen bis zum 10. Juni nicht einzuhalten wären, weil Grahofer eine Woche lang das Recht zum Rücktritt vom Rücktritt als Gemeinderätin habe. Für ihn geht es sich frühestens am 13. Juni aus.

Dem widerspricht Alfred Gehart von der Gemeindeabteilung des Landes. Er bezeichnet das als „rein theoretische Diskussion“. Man müsse keineswegs so lang warten. Wenn sich die ÖVP einig sei, sei der Termin 10. Juni einzuhalten, dann könne alles sehr schnell gehen, so Gehart. Ramharter müsse schriftlich einberufen werden. Wenn er dann bei der Sitzung dabei sei, stehe einer Wahl zum Bürgermeister nichts im Wege, so der Experte der Gemeindeabteilung.

Ramharter: „Kein einfacher Weg“

Ramharter selbst freut sich auf seine neue Aufgabe, in einem ersten Statement spricht er davon, die Stadt im Miteinander weiter nach vorn bringen zu wollen. Er wolle die Zeit bis zur Amtsübergabe für persönliche Gespräche und Vorarbeiten nützen, so Ramharter: „Mir ist klar, dass das kein einfacher Weg wird und ich habe mir die Entscheidung auch nicht einfach gemacht.“ Ausdrückliches Lob drückt er seiner Vorgängerin Eunike Grahofer aus.