Ybbstalradweg
Mostviertel Tourismus/schwarz-koenig.at
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Verkehr

Die kleinen Baustellen entlang der Radwege

Radfahren boomt – nicht zuletzt durch die CoV-Pandemie. Um diesen Schwung zu nützen und das Rad auch als Alltagsverkehrsmittel zu stärken, werden im ganzen Land Radwege ausgebaut. Derzeit gibt es oft noch kleine Baustellen, noe.ORF.at mit einem Überblick.

Fast die Hälfte jener Strecken, die derzeit mit dem Auto zurückgelegt werden, ist kürzer als fünf Kilometer. Ein Potenzial für Radfahrten, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Denn auf der normalen Straße ist das Radfahren mit Gefahren verbunden, die von solchen Fahrten oft abhalten. Gibt es aber neben der Straße einen Radweg, wird dieser auch benützt, weiß Bürgermeister Herbert Wandl (ÖVP) aus Gerersdorf (Bezirk St. Pölten).

„Gerade in der Pandemie ist das Radfahren extrem angestiegen“, erzählt Wandl. Deshalb will die Gemeinde nun einen vier Kilometer langen Feldweg, der bis in die Landeshauptstadt führt, zum Radweg ausbauen. "Damit ist man in einer Viertelstunde in St. Pölten und im dortigen Radwegenetz, ohne Probleme mit Verkehr und Parkplatz.“ Wandl ist vom Erfolg der Maßnahme überzeugt, allerdings sind noch Hürden zu überwinden, etwa eine Kreuzung mit der Bundesstraße.

Feldweg Gerersdorf
ORF
Dieser Feldweg wird jetzt schon häufig von Radlern genutzt, nun soll die Verbindung nach St. Pölten offiziell zum Radweg ausgebaut werden

Masterplan für die Gemeinden

Vor ganz ähnlichen Herausforderungen steht man in Allhartsberg (Bezirk Amstetten), wo ein bestehender Radweg in die Bundesstraße mündet. Um diesen Gefahrenpunkt auszuschalten, wird nun ein Verbindungsweg zum nächsten Radweg gebaut, der dann wieder an weitere Radwege in anderen Gemeinden anbindet.

Oft seien es nur kurze Teilabschnitte mit wenigen Kilometern, die ein Radwegenetz vervollständigen, betont Bürgermeister Anton Kasser (ÖVP): „Es gibt inzwischen einen Masterplan, für den die Gemeinden kooperieren, die miteinander verbunden werden, und zwar zu einem Radl-Grundnetz.“

„Radwegenetz ist eigentlich ein Muss“

Kasser plädiert dafür, ein neues Kapitel in der Infrastruktur-Versorgung aufzuschlagen: „Vor 30 Jahren waren es die Gehsteige, die im ländlichen Raum erst zu bauen begonnen wurden, jetzt ist es dasselbe mit Radwegen. Der Verkehr steigt, die Infrastruktur hat eine andere Anforderung und das Radwegenetz ist eigentlich ein Muss in Zeiten wie diesen.“

Derzeit werden 22 Prozent der Wege in Niederösterreich mit dem Rad zurückgelegt. Das Ziel des Radwege-Ausbaus ist es, diese Zahl zu verdoppeln. Damit will das Land – ähnlich wie Amsterdam oder Kopenhagen – zu einer europäischen Vorzeigeregion beim Alltagsradeln aufsteigen.

Die Regionen im Detail:

In den kommenden fünf bis zehn Jahren sollen derartige Projekte in 49 Gemeinden in zehn Regionen Niederösterreichs verwirklicht werden:

Grafik Radwege Netz
ORF
In diesen Gemeinden wird in den kommenden Jahren das Radwegenetz verbessert

Region St. Pölten: St. Pölten, Neidling, Herzogenburg, Böheimkirchen, Böheimkirchen, Gerersdorf, Pyhra, Prinzersdorf, Ober-Grafendorf.

Region Krems Süd: Mautern, Furth bei Göttweig, Paudorf.

Region Krems Nord: Krems an der Donau, Dürnstein, Gedersdorf, Grafenegg, Langenlois, Hadersdorf-Kammern, Rohrendorf.

Region Purkersdorf: Purkersdorf, Pressbaum, Eichgraben, Tullnerbach.

Region Korneuburg: Korneuburg, Stetten, Hagenbrunn, Leobendorf, Bisamberg, Gerasdorf, Enzersfeld im Weinviertel.

Region Mödling Südwest: Laxenburg, Guntramsdorf, Münchendorf, Biedermannsdorf, Wiener Neudorf.

Region Hollabrunn: Hollabrunn, Wullersdorf, Grabern.

Region Horn: Horn, Rosenburg-Mold, Altenburg, St. Bernhard-Frauenhofen.

Region Scheibbs: Scheibbs, St. Anton/Jeßnitz, Purgstall an der Erlauf.

Region Wiener Neustadt West: Bad Fischau-Brunn, Winzendorf-Mothmannsdorf, St. Egyden am Steinfelde, Wöllersdorf-Steinabrückl, Weikersdorf am Steinfelde.