Eine Person mit Handschuhen zieht einen Covid-19-Impfstoff auf
AP/Paul Sancya
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Coronavirus

473 Kinder gegen Coronavirus geimpft

Seit Mittwoch können sich in Niederösterreich Zwölf- bis 15-Jährige für eine Coronavirus-Schutzimpfung anmelden. Laut Notruf Niederösterreich buchten bis Sonntagabend 25.658 Personen einen Impftermin. 473 Kinder wurden bisher auch schon geimpft.

473 Zwölf- bis 15-Jährige wurden von Mittwoch bis Samstag in Niederösterreich gegen Covid-19 geimpft. Thomas Eiwegger, Leiter der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten, hält das auch für sinnvoll, schließlich können auch Kinder am Coronavirus schwer erkranken. Allerdings sei die Impfung von Kindern auch wegen der Herdenimmunität wichtig, erklärt Eiwegger gegenüber noe.ORF.at.

Eine Herdenimmunität könne man nur erreichen, „wenn mehr als 80 Prozent der Menschen geimpft werden.“ Die Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen sowie Jugendliche und junge Erwachsene spielen dabei eine sehr große Rolle. „Ohne diese Altersgruppe werden wir die Herdenimmunität vermutlich niemals erreichen“, glaubt Eiwegger. Bei den Zwölf- bis 15-Jährigen kommt der Impfstoff von Biontech/Pfizer zum Einsatz.

Häufigsten Nebenwirkungen

In der Zulassungsstudie habe es keine schwerwiegenden Impfkomplikationen gegeben, versucht Eiwegger zu beruhigen: „Die schwersten Nebenwirkungen, die beschrieben sind, sind Fieber über 38 Grad, Schüttelfrost und lokale Schwellungen, die schmerzhaft sind. Diese Nebenwirkungen betreffen etwa eines von 30 Kindern und sind vor allem bei der zweiten Impfung zu sehen.“

In den USA und Kanada wurden bereits mehr als zwei Millionen Zwölf- bis 15-Jährige geimpft. Laut der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) gebe es keine Berichte über Komplikationen. In besonderen Fällen müsse aber abgeklärt werden, ob ein zweiter Stich ratsam ist, betont Eiwegger: „Grundsätzlich besteht die Empfehlung, dass sich Kinder, die bei der ersten Impfung eine schwere allergische Erkrankung erlebt haben, mit einem Spezialisten treffen und dann entschieden wird, ob sie eine zweite Impfung erhalten können.“

Ab 14 Jahren selbst entscheiden

Ab 14 Jahren darf man selbst entscheiden, ob man sich impfen lässt. Das gilt übrigens auch für kleinere medizinische Eingriffe, etwa für eine Blinddarm-Operation. Unter 14-Jährige müssen den von ihrem Erziehungsberechtigten unterschriebenen Aufklärungsbogen vorweisen. Sie können auch allein zu ihrem Impftermin gehen, heißt es bei Notruf Niederösterreich, wo die Impfungen im Land koordiniert werden.

Aktuell sind in der Altersgruppe der Zwölf- bis 19-Jährigen bereits 1.960 Menschen vollimmunisiert, 8.365 haben die erste Teilimpfung und 37.605 haben einen Termin in den nächsten Wochen. Eine Detailauswertung der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen gibt es nach Angaben von Notruf Niederösterreich nicht.