Wirtschaft

Land hilft beim Schritt über die Grenze

Die Exportwirtschaft erweist sich im beginnenden Aufschwung nach der Coronavirus-Krise als eine der treibenden Kräfte. Das Land will daher nun neben großen Unternehmen auch kleinere und mittelständische Betriebe beim Schritt über die Grenze unterstützen.

Etwa 10.000 niederösterreichische Unternehmen sind bereits im Ausland vertreten. Deutschland, Ungarn und Italien sind die wichtigsten Handelspartner, aber auch die USA befindet sich unter den wichtigsten zehn Exportmärkten. Vor allem die Industrie setzt auf den Auslandsmarkt. Die Produkte aber auch Dienstleistungen, die aus Niederösterreich exportiert werden, sind vielfältig und reichen von Maschinen über Eisen- und Stahlwaren bis hin zu Kunststoffwaren.

Während der Corona-Krise zeigten sich vor allem „jene Unternehmen widerstandsfähiger, die auf mehreren Märkten tätig sind“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Daher will das Land nun den Fokus auch auf die Exportwirtschaft richten und die Betriebe motivieren, den Schritt über die Grenze zu wagen. Für den erstmaligen Auftritt auf einer internationalen Messe wird es daher eine neue Förderung geben, ab Oktober eine halbe Million Euro pro Jahr.

Beratung im Ausland

Jene Unternehmen, die bereits im Ausland Fuß fassen konnten, will das Land – gemeinsam mit der Landeswirtschaftsagentur ecoplus, der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung – motivieren, weitere Märkte zu erschließen. Dabei sollen aber „Synergien genutzt und Doppelgleisigkeiten abgebaut werden“, betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Exportstrategie Land NÖ
NLK Filzwieser
Mikl-Leitner, Danninger (links) und Ecker präsentierten die neue Export- und Internationalisierungsstrategie 2027

Ecoplus wird daher bis Jahresende die Büros in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen und Rumänien schließen. „Die Betreuung im jeweiligen Zielmarkt wird in Zukunft über die Außenwirtschaftscenter der Wirtschaftskammer erfolgen“, erklärt Danninger. Im Inland werde sich ecoplus gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich darauf konzentrieren, neue Betriebe für den Export zu gewinnen.

Potenzial im Export

Gerade im Export gebe es noch viel Potential, zeigte sich auch Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich bei der Präsentation der neuen Exportstrategie überzeugt. Bereits jetzt hänge jeder vierte Arbeitsplatz stark vom Außenhandel ab: „Um das Wachstum, das wir jetzt brauchen werden, zu erreichen, wird es nicht ohne den Schritt über unsere Grenzen hinaus gehen.“

Die Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer sei hier „Türöffner und Servicestation“ zugleich. Weltweit betreibt sie 100 Außenwirtschaftscenter und -Büros. Im Vorjahr wurden von den Experten mehr als 3.000 Unternehmen beraten – „gerade auch im Hinblick auf die besonderen Coronabedingungen“. Aktuell werden von Niederösterreichs Exporteuren pro Jahr Waren im Wert von etwa 22,5 Milliarden Euro gehandelt.