Alter Mann, der Karten spielt
Pixabay / Kees Koertshuis
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Politik

Alltagsbegleitung wird nun auch gefördert

Das Pflege- und Betreuungsangebot in Niederösterreich wird um einen wesentlichen Aspekt erweitert. Die soziale Alltagsbegleitung wird nun fix in das Förderschema aufgenommen. 125 Millionen Euro stellt das Land dafür heuer zur Verfügung.

Alte oder pflegebedürftige Menschen, die zu Hause wohnen, können in Niederösterreich zwischen mehreren Optionen wählen. Neben der mobilen Pflege und Betreuung, die schon seit vielen Jahren angeboten wird, gibt es auch die Intensivbetreuung und die soziale Alltagsbegleitung, die jetzt ebenfalls vom Land Niederösterreich gefördert wird. Dabei sollen die sozialen Alltagsbegleiterinnen eine Ergänzung zu den bestehenden Pflege- und Betreuungsangeboten darstellen.

Entlastung und Unterhaltung, aber keine Pflege

Soziale Alltagsbegleiterinnen entlasten pflegende Angehörige und sollen vor allem einen besonders zentralen Aspekt des Älterwerdens abdecken – die Einsamkeit, beziehungsweise das Vermeiden derselben. Sie kommen zum Plaudern vorbei, lesen die Zeitung vor, begleiten bei Spaziergängen oder spielen mit den Menschen Kartenspiele. Pflegerische Tätigkeiten fallen allerdings nicht in ihren Aufgabenbereich.

Die Idee eines Berufsbildes für soziale Alltagsbegleitung gibt es in Niederösterreich seit 2017. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden 40 Personen ausgebildet und von den Trägerorganisationen angestellt. Noch im heurigen Jahr soll das Berufsbild auch fix installiert werden.

Etwa 17.000 Menschen werden zuhause betreut

In Summe sind in der sozialmedizinischen und der sozialen Betreuung etwa 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Hilfswerk, Volkshilfe, Caritas der Diözese St. Pölten, Caritas der Erzdiözese Wien sowie dem Roten Kreuz Niederösterreich beschäftigt. Sie pflegen beziehungsweise betreuen etwa 17.000 ältere Menschen zu Hause und leisten dabei jährlich rund 3,6 Millionen Einsatzstunden.

Der Soziale Alltagsbegleiter sei ein „Vorreiterprojekt“ und „eine wertvolle Entlastung für pflegende Angehörige“, betonte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung. „Unser Ziel ist es, den Sozialen Alltagsbegleiter als fixen Bestandteil in das Angebot der Niederösterreichischen Betreuungslandschaft zu integrieren. Damit setzen wir zukunftsweisende Projekte und Vorhaben im Bereich Pflege und Betreuung in Niederösterreich bereits in konkrete Taten um.“