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Baden will Kurzparkzone massiv ausweiten

Ein neues Parkraumkonzept, das noch im Juni im Gemeinderat beschlossen werden soll, sorgt derzeit in Baden für viel Gesprächsstoff. Die Stadt plant, die Kurzparkzone massiv auszuweiten. Auch die Parkgebühr soll empfindlich angehoben werden.

Etwa 550 Parkplätze in der Badener Innenstadt sind derzeit kostenpflichtig, ab September sollen es rund 4.700 sein – das sieht das neue Parkraumkonzept vor, das Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Helga Krismer (Grüne) am Mittwoch per Aussendung ankündigten und das seitdem vor allem in den sozialen Medien für heftige Diskussionen sorgt. Die einen, die derzeit kaum Parkplätze vor der eigenen Haustüre finden, sehen das neue Konzept positiv. Andere üben allerdings auch heftig Kritik daran, dass sie künftig für ihren Parkplatz zuhause zahlen sollen.

Konkret soll es ab September in Baden zwei Parkzonen geben. Die schon bisher bestehende „blaue“ Kurzparkzone direkt in der Innenstadt soll um einige Straßenzüge erweitert und verteuert werden. Pro Stunde wären dann hier zwei statt bisher einem Euro zu entrichten. Dazu soll eine neue „grüne“ Kurzparkzone rund um die Innenstadt kommen – laut Stadt ein Bereich, der bislang vor allem von Pendlerinnen und Pendlern zum ganztägigen Parken genutzt wurde, wie es in der Presseaussendung heißt.

Beschluss soll noch im Juni im Gemeinderat fallen

Bürgermeister und Vizebürgermeisterin begründen den geplanten Schritt mit der enormen Parkplatzauslastung im Stadtzentrum, die sich weiter zuspitze. „Derzeit haben wir eine durchschnittliche Auslastung von über 90 Prozent. Das bedeutet, dass es für Besucherinnen und Besucher der Innenstadt sowie Anrainerinnen und Anrainer derzeit extrem unwahrscheinlich ist, auf Anhieb einen Parkplatz zu finden. Wenn wir die besondere Lebensqualität in unserer Stadt nicht aufs Spiel setzen wollen, müssen wir entschlossen handeln. Und zwar jetzt!“, werden die beiden in der Presseaussendung der Stadt zitiert.

Szirucsek und Krismer verweisen dabei auf Mobilitätsexperten, diese hätten als „wirksame Maßnahme für ein spürbar größeres Angebot an freien Parkplätzen die Einführung einer zusätzlichen Parkzone empfohlen“. Beschlossen ist das neue Parkraumkonzept bis dato nicht. Das soll in der Gemeinderatssitzung am 22. Juni passieren. ÖVP und Grüne stellen im Gemeinderat die Mehrheit. Betroffen wären jedenfalls tausende Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt. Mehr als 4.000 bisher kostenlose Parkplätze wären bei Beschluss ab September kostenpflichtig.

Zonenplan der geplanten Kurzparkzone in Baden
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Die schon bisher bestehende blaue Kurzparkzone soll ausgeweitet und verteuert werden, die grünen Sektoren würden gänzlich neu dazu kommen

In der neuen grünen Zone soll künftig von Montag bis Freitag bis 16.00 Uhr und samstags bis 12.00 Uhr eine Gebühr zu entrichten sein, die mit fünf Euro für einen ganzen Tag allerdings günstiger wäre als in der blauen Zone. Parkautomaten soll es in der grünen Zone laut derzeitigem Plan nicht geben. Die Tickets können via Handyparken oder in Vorverkaufsstellen gekauft werden. Anrainerinnen und Anrainer sollen die Möglichkeit haben, sich Ganzjahreskarten zu kaufen, je nach Zone um 125 oder 250 Euro – hier zeigen allerdings nicht alle Verständnis, wie der Aufschrei auf Facebook zeigt.

Befürchtet wird vielfach auch, dass sich das Parkplatzproblem jetzt verlagern könnte. Um die neu entstehende Grenzregion rund um die grüne Zone zu entlasten, seien bereits weitere Schritte geplant, heißt es dazu von der Stadt – etwa der Neubau des Parkdecks Zentrum Süd sowie eine Ausweitung der Mobilitäts-Angebote. „Es ist uns wichtig, dass die Einnahmen aus den Parkgebühren in diese weiterführenden Maßnahmen einfließen, um die Parkraumsituation kontinuierlich weiter zu verbessern“, so Szirucsek und Krismer.