Umfahrung Wieselburg
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Verkehr

Umfahrung Wieselburg offiziell eröffnet

Die zuletzt größte Baustelle im niederösterreichischen Landesstraßennetz, die Umfahrung Wieselburg, wurde nun offiziell für den Verkehr freigegeben. Die Umfahrung ist mehr als acht Kilometer lang. Rund 80 Millionen Euro wurden investiert.

Rund um die Umfahrung Wieselburg gab es ein jahrzehntelanges Tauziehen. Nach fünf Jahren Bauzeit wurde die Umfahrung nun eröffnet. „Sechs Jahrzehnte wurde debattiert, diskutiert, geplant und gebaut. Und heute ist es geschafft. Es ist ein sensationelles Projekt. Die Bürger haben dadurch einen Mehrwert, aber auch für die Wirtschaft entsteht ein Mehrwert“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Demnach würden 3.000 Unternehmen mit rund 12.000 Arbeitsplätzen von der Umfahrung profitieren.

Verkehrsreduktion um bis zu 50 Prozent

Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) führte aus, dass die Verkehrsbelastung für das Zentrum mit der neuen Umfahrung um bis zu 50 Prozent reduziert werde. „Mehr als 2.000 Lkw und rund 14.000 Pkw sind täglich durch das Zentrum von Wieselburg gefahren. Eine unerträgliche Lärmbelastung für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Staustress für die Autofahrerinnen und Autofahrer waren die Folge“, sagte der Verkehrslandesrat.

Eröffnung Umfahrung Wieselburg Schleritzko Mikl-Leitner Pernkopf
NLK Filzwieser
Bürgermeister Walter Wieseneder (Bergland), NÖ Straßenbaudirektor Josef Decker, Landesrat Ludwig Schleritzko, Bürgermeister Karl Gerstl (Wieselburg-Land), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Josef Leitner (Wieselburg), LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Bürgermeisterin Lisbeth Kern (Petzenkirchen) bei der Eröffnung der Umfahrung

In die 8,1 Kilometer lange Straße mit 17 Brückenbauwerken wurden rund 80 Millionen Euro investiert. Laut Karl Gerstl (ÖVP), Bürgermeister von Wieselburg-Land, sei damit ein „Jahrtausendprojekt“ abgeschlossen worden. Wieselburgs Bürgermeister Josef Leitner (SPÖ) sprach von einem „emotionalen und sehr schönen Moment".

Langes Tauziehen mit vielen Einsprüchen

Eine erste Studie zur Umfahrung gab es bereits in den Fünfziger-Jahren, ein erstes Projekt scheiterte in den Siebziger-Jahren, ehe die Diskussionen über eine etwaige Umfahrung weitergingen. Mitte der Neunziger-Jahre wurde ein neuer Anlauf gestartet, wobei es viel Gegenwind von Bürgerinitiativen und der Nachbargemeinde Petzenkirchen (Bezirk Melk) gab.

Dass die Umfahrung tatsächlich gebaut wird, wurde im Jahr 2008 bekanntgegeben. Es folgten insgesamt 38 Einsprüche, wodurch erst acht Jahre später mit dem Bau begonnen werden konnte. Als alles schon fast fertig war, stürzte schließlich auch noch eine Brücke ein – mehr dazu in Brücke für neue Umfahrung eingestürzt (noe.ORF.at; 7.6.2020). Nun ist das Projekt, das vier Anschlussstellen und siebzehn Brücken umfasst, jedoch endgültig fertig.