Mostbirne
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Umwelt & Klima

Neue Initiative schützt gefährdete Mostbirne

Die Mostbirne zählt zu den gefährdeten Obstsorten. Vor allem die Pflege und Ernte von Streuobstwiesen, wo Mostbirnenbäume wachsen, ist sehr aufwendig. Ein Projekt im Mostviertel soll nun 2.000 Quadratkilometer an Streuobstwiesen erhalten.

Mutterbäume von Birnen- sowie Äpfel-Raritäten sollen in den nächsten drei Jahren gezielt gepflegt werden. Außerdem sollen mindestens 100 neue Jung-Mutterbäume gezogen und ausgepflanzt werden.

Neben den Pflege- und Vermehrungsmaßnahmen der Birnbäume soll es auch Vermittlungsprogramme und Workshops für Schülerinnen und Schüler sowie für Personen aus der Region geben. Zusätzlich werden die Bäume auch wissenschaftlich untersucht, heißt es bei der LEADER Region Tourismusverband Moststraße.

Seltene Birnensorten sollen erhalten bleiben

Der Verband umfasst 31 Gemeinden und 120 Mitgliedsbetriebe, die Projekte zur Förderung des ländlichen Raumes umsetzen, der Erhalt der Streuobstwiesen ist eines davon. Auch das Land Niederösterreich und die Stiftung Blühendes Österreich sind an diesem Projekt beteiligt.

„Streuobstwiesen prägen das Bild unserer Heimat, das wir so schätzen und lieben. Das wollen wir auch schützen und erhalten“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) im Zuge des Auftakts der Initiative.

Mostviertel
Weinfranz
Streuobstwiesen prägen im Mostviertel seit Jahrhunderten das Landschaftsbild

Durch das Projekt werden auch traditionelle Anbaumethoden und seltene Birnensorten wie Graukerlbirne und Schöberlbirne erhalten, ergänzte Mathias Weis, Biologe und Projektleiter der LEADER Region Tourismusverband Moststraße. Zudem sei das Projekt ein Beispiel für Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand, Landwirtschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft, so Ronald Würflinger, Geschäftsführer der Stiftung Blühendes Österreich.

Die Mostbirne gilt wegen ihrer Sortenvielfalt als einzigartig, die Verarbeitung zu Most hat in der Region bereits lange Tradition. Allerdings ist der Mostbirnenbestand in Gefahr: Gab es vor 1960 in Österreich noch ca. 35 Millionen Obstbäume, sind es heute weniger als vier Millionen und der Bestand nimmt weiter ab.