Coronavirus

Niederösterreich: Erstmals „Delta“ entdeckt

In Niederösterreich ist erstmals die Delta-Variante des Coronavirus bestätigt worden. Es handelt sich um einen 20-Jährigen aus dem Bezirk Mödling. Wo er sich angesteckt haben könnte, ist nicht bekannt.

„Es gibt derzeit keinen weiteren Folgefall“, hieß es am Freitag aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Der junge Mann sei bereits genesen, er habe am 8. Juni die Quarantäne verlassen. Aussagen des 20-Jährigen haben den Angaben zufolge keinen Rückschluss gebracht, wo er sich angesteckt hat.

Aufgrund der Sequenzierung sei der Nachweis der in Indien entdeckten Variante erst jetzt erfolgt, wurde mitgeteilt. Die Verständigung erfolgte durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Im Mai war die Delta-Variante (B.1.617.2) zwei Mal in Österreich entdeckt worden, wie aus dem aktuellen Bericht der AGES hervorgeht.

50.000 „Stiche“ in betrieblichen Impfstellen

In Niederösterreich hat mittlerweile jeder Zweite die erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Einen großen Anteil am Impffortschritt haben die betrieblichen Impfstraßen, in denen seit dem Start vor vier Wochen mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft wurden.

Etwa 700 Betriebe meldeten sich in Niederösterreich für das betriebliche Impfen an. Während große Unternehmen eigene Impfstraßen installierten, schlossen sich kleinere Betriebe und Einzelunternehmer vielerorts zusammen. Denn für alle bedeuten geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Schritt zum gewohnten Arbeitsalltag. Während die restlichen etwa 10.000 Mitarbeiter ihre erste Impfung in den folgenden Tagen bekommen, beginnen nächste Woche schon die zweiten Termine.

Die hohe Bereitschaft freut auch den Präsidenten der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker. Denn über das betriebliche Impfen „konnten vielfach auch Personen erreicht werden, die sich selbstständig nicht zur Impfung angemeldet hätten.“ Viele Betriebe hätten deshalb eine Impfrate von 80 Prozent. Und je mehr Menschen geimpft sind, desto schneller nehme auch die Wirtschaft wieder an Fahrt auf, betont Ecker.

Betriebliches Impfen Baden
ORF
In der Sporthalle Baden wurden bereits am ersten Tag 500 Unternehmerinnen und Unternehmer und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft

In Niederösterreich wurden bis Freitag immerhin 832.720 Menschen zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft, also jede zweite Person im Land. 361.883 Menschen sind bereits vollimmunisiert, weitere 179.370 buchten Termine. „Rasche Impfungen geben den Menschen und der gesamten Gesellschaft Sicherheit und ebnen den Weg zur Normalität“, betonten der für die Landeskliniken zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Rückläufiger Trend in Schulen

Die Zahl der positiv getesteten Schülerinnen und Schüler bleibt auf einem relativ niedrigen Niveau. Laut einer Aussendung waren in dieser Woche 63 Mädchen und Burschen sowie acht Lehrerinnen und Lehrer bzw. Verwaltungspersonal betroffen, damit hält der rückläufige Trend weiter an. Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras appellierten indes, von den Impfangeboten Gebrauch zu machen.

Seit Beginn der Teststrategie an den Schulen wurden im Bundesland mehr 5,1 Millionen Testungen durchgeführt. 2.377 Ergebnisse seien positiv gewesen und hätten weitere Infektionen verhindert, so Teschl-Hofmeister und Heuras. „Durch die Testungen und die Impfungen, die nun auch für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen, werden unsere Schulen zu immer sichereren Orten.“