Richard Strebinger
GEPA pictures/Amir Beganovic
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Sport

Strebinger: „Traue Team erfolgreiche EM zu“

Richard Strebinger steht bei der Fußball-Europameisterschaft auf der Abrufliste der österreichischen Nationalmannschaft. Der 28-jährige Niederösterreicher traut dem Team ein erfolgreiches Turnier zu.

Am Sonntag (18.00, live in ORF 1) beginnt für Österreichs Fußball-Nationalteam die EURO 2020 mit dem ersten Gruppenspiel gegen Nordmazedonien. Nach einer starken Saison und Platz zwei mit Rapid schaffte es Richard Strebinger in den erweiterten österreichischen EURO-Kader. Sollte sich einer der drei nominierten Torhüter verletzen ist der 28-jährige Niederösterreicher auf Abruf bereit. Nach einem kurzen Urlaub gilt seine ganze Konzentration dem Saisonstart mit Rapid, wo er mit seinem Verein unter anderem in der Qualifikation zur Champions-League teilnehmen wird.

In seiner Freizeit organisiert er im August die „Richard-Strebinger-Keeperschool“, bei der Kinder und Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren das Tormann-Handwerk erlenen. „Wir möchten auch explizit Mädchen ansprechen und werden mit Celine Leitner eine Bundesliga-Torfrau im Team haben“, so Strebinger. „Wir arbeiten ganz eng mit Ärzten, Physiotherapeuten, Mentaltrainern und Ernährungsberatern zusammen, um den Kindern eine hochqualitative Ausbildung zu bieten“, so Strebinger. Bei der Standortfrage kehrt Strebinger zu seinen Wurzeln zurück. „Der Bezirk Wiener Neustadt ist meine sportliche Heimat“, so der Tormann.

Sendungshinweis

Richard Strebinger begleitet am Sonntag ab 18.00 Uhr auf Radio Niederösterreich gemeinsam mit Moderator Clemens Krautzer und Sportreporter Klaus Fischer das erste Spiel der österreichischen Nationalmannschaft.

noe.ORF.at: Österreich geht nach den zuletzt gezeigten Leistungen mit wenig Euphorie ins Turnier. Trauen Sie dem ÖFB-Team eine Steigerung zu?

Richard Strebinger: Testspiele haben eine komplett andere Wertigkeit als das Turnier selbst. Bei der EURO herrscht eine ganz andere Drucksituation. Natürlich fährt man lieber mit einem Erfolgserlebnis zur EURO, aber ich denke, dass Österreichs Team individuell sehr stark besetzt ist. Marko Arnautovic kommt nach seiner Verletzung immer besser in Form und die Klasse von David Alaba ist sowieso unbestritten. Wenn jeder unserer Spieler 100 Prozent abrufen kann, dann werden wir den Aufstieg schaffen. Die Mannschaft hat bereits in der Qualifikation gezeigt, dass sie als Team funktioniert. Damals hat man sich nach dem schlechten Start mit zwei Niederlagen nicht aus der Ruhe bringen lassen und die Qualifikation geschafft.

noe.ORF.at: Steht unser Team gegen den vermeintlich einfachsten Gruppengegner Nordmazedonien vor einem Pflichtsieg?

Strebinger: Pflichtsiege sind bekanntlich immer die schwierigsten Siege. Nordmazedonien ist am Papier das schwächste Team der Gruppe und wir haben in der Qualifikation zweimal gegen sie gewonnen. Man darf aber nicht vergessen, dass die Leistungsdichte auf diesem Niveau sehr eng zusammen liegt und dass Nordmazedonien sehr starke Spieler hat. Stürmer Goran Pandev ist zwar schon 37 Jahre alt, aber er ist sehr gefährlich. Dennoch glaube ich, dass Österreich Favorit ist.

noe.ORF.at: Steht Teamchef Franco Foda zu Recht in der Kritik oder macht er aus Ihrer Sicht alles richtig?

Wir haben uns mit Franco Foda souverän für die EURO qualifiziert. Ich glaube das sagt alles über seine Qualitäten.

Richard Strebinger
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Rapid-Tormann Richard Strebinger hat es knapp nicht zur EM geschafft. Der Wiener Neustädter steht auf der ÖFB-Abrufliste.

noe.ORF.at: Sie sind selbst auf Abruf in Österreichs EURO-Kader. Wie groß war Ihre Hoffnung auf einen EURO-Startplatz und wie enttäuscht waren Sie nach der Kaderbekanntgabe?

Natürlich habe ich vor allem im vergangenen halben Jahr versucht, mit meinen Leistungen bei Rapid auf mich aufmerksam zu machen. Wir haben bei Rapid alle zusammen eine starke Saison gespielt. Ich wäre gerne dabei gewesen und will mich in Zukunft mit meinen Leistungen für Einsätze im Nationalteam empfehlen. Einberufungen generell sind immer eine schwierige Entscheidung für den Teamchef. Ich schätze alle Spieler, die es in den Kader geschafft haben. Die Tormänner Schlager und Pervan kenne ich persönlich aus der Zeit in der heimischen Bundesliga sehr gut und ich wünsche ihnen und dem gesamten Team für das Turnier nur das Beste.

noe.ORF.at: Wer wird Europameister?

Strebinger: Weltmeister Frankreich ist für mich der Turnierfavorit. Sie haben vor allem diese gewisse Robustheit, um bei einem Großereignis bestehen zu können und nehmen in jedem Spiel den Kampf an. Hinter Frankreich schätze ich Belgien stark ein.