Sequenzierung am Forschungszentrum für Molekularbiologie am Gelände des AKH.
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Coronavirus

Sieben weitere „Delta“-Fälle entdeckt

Einen Tag nach der erstmaligen Bestätigung der Delta-Variante des Coronavirus in Niederösterreich sind am Samstag sieben weitere Fälle im Bundesland bekanntgeworden. Die Mutante gilt als deutlich ansteckender als andere Varianten.

Festgestellt wurden die neuen Infektionen mit der Delta-Variante in den Bezirken St. Pölten (vier) sowie Bruck a.d. Leitha, Gänserndorf und Korneuburg (je eine Infektion). Drei Personen seien genesen, fünf in Quarantäne, teilte das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit. Bei fünf der betroffenen Personen handle es sich um Reiserückkehrer aus Russland, von den Malediven, aus Nepal, Italien und El Salvador. Folgefälle seien nicht bekannt, sagte ein Sprecher. Aufgrund der Sequenzierung sei der Nachweis der Variante erst jetzt erfolgt, teilte er zudem mit.

Erst einen Tag zuvor, am Freitag, war die landesweit erste Infektion mit der Delta-Variante bekannt geworden. Es handelte sich um einen 20-Jährigen aus dem Bezirk Mödling, der zu diesem Zeitpunkt bereits genesen war. Wo er sich angesteckt haben könnte, war vorerst nicht bekannt – mehr dazu in Niederösterreich: Erstmals „Delta“ entdeckt (noe.ORF.at; 11.6.2021).

Schlechterer Schutz nach Erstimpfung

Die zunächst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta ist Analysen zufolge wesentlich ansteckender als der in Großbritannien entdeckte Alpha-Typ. Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei Alpha, hatte die englische Gesundheitsbehörde Public Health England am Freitag mitgeteilt. Außerdem soll sich Delta stärker als andere Varianten der Schutzwirkung der Impfstoffe entziehen können. Das gelte vor allem nach nur einer Impfdosis. Vollständig Geimpfte seien jedoch sehr gut vor der Delta-Variante – auch B.1.617.2 genannt – geschützt.

In Großbritannien sorgt die Delta-Variante mittlerweile laut offiziellen Angaben für rund neun von zehn Coronavirus-Infektionen. Sie ließ dort die lange Zeit sehr niedrige Sieben-Tage-Inzidenz auf zuletzt knapp 52 ansteigen und könnte die geplanten weiteren Lockerungen gefährden.