Coronavirus – Impfung beim Hausarzt
APA/dpa/Christoph Schmidt
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Niederösterreich impft

96 Prozent der Geimpften bilden Antikörper

Viele Menschen fragen sich, ob sie die Wirksamkeit der Impfung mit einem Antikörpertest untersuchen lassen sollen. Expertinnen und Experten empfehlen das nur jenen mit gewissen Vorerkrankungen. Mehr als 96 Prozent hätten Antikörper, heißt es.

Im Labor des Landesklinikums Mistelbach werden pro Tag mehr als 20.000 Einzelergebnisse erarbeitet und 400 bis 500 PCR-Tests ausgewertet. Ebenfalls möglich sind hier Untersuchungen auf Antikörper gegen das Coronavirus. Generell geraten werden diese Untersuchungen aber nicht allen.

Harald Rubey, ärztlicher Leiter des Laborinstituts am Landesklinikum Mistelbach, rät im Gespräch mit noe.ORF.at davon ab, nach der Impfung einen Antikörpertest durchzuführen – „weil wir damit nur eine weitere Verunsicherung haben“, wie er sagt. Denn manchmal würden bei den Untersuchungen keine Resultate zustande kommen. Außerdem gebe es keine Mess-Skala, anhand derer man die Werte eingliedern könne. „Besteht ein Schutz? Besteht ein sicherer Schutz?“ – diese Fragen könne man somit nicht eindeutig beantworten, so Rubey.

Nur 1,6 Prozent kaum oder keine Antikörper

Ein Schutz sei allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Impfung gegeben, so Rubey: „An bestimmten Kollektiven, die geimpft sind, konnten wir zeigen, dass über 96 Prozent der Geimpften Antikörper produzieren.“ Lediglich bei 1,6 Prozent würden keine oder nur ganz wenige Antikörper gefunden werden, dabei handle es sich im Wesentlichen um Hochrisikogruppen, darunter etwa Dialysepatienten, Patientinnen und Patienten mit Tranplantationen und all jene, bei denen das Immunsystem teilweise therapeutisch unterdrückt werde.

In diesen Fällen könne es nach Rücksprache mit dem eigenen Arzt oder der Ärztin sinnvoll sein, die Bildung von Antikörpern zu untersuchen – wobei standardisierte Vorgänge für Betroffene erst entwickelt werden müssen. „Das Einzige, was daraus resultiert, ist, derzeit noch mehr auf den Schutz zu achten, auf Abstand, Masken und auf das Abschotten dieser Patienten“, betont Rubey. Ein guter Schutz für die kleine Gruppe, die trotz Impfung keine Antikörper bildet, wäre außerdem die Herdenimmunität, betont man in Mistelbach. Dafür wäre es notwendig, dass sich insgesamt 70 bis 80 Prozent impfen lassen.