GÖD Gewerkschaft Schöls Deiser Vorsitzwechsel
ORF/Schwarzwald-Sailer
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Politik

Deiser folgt Gewerkschafts-Urgestein Schöls

Beim Landeskongress der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ist am Dienstag eine Ära zu Ende gegangen. Alfred Schöls übergab den Vorsitz an Matthias Deiser. Zudem wurde gefordert, dass die „Systemerhalter“ während der CoV-Krise honoriert werden.

Der öffentliche Dienst sei eine tragende Säule des Staates, wurde beim Landeskongress von mehreren Rednern betont. Das habe sich gerade während der Coronavirus-Krise gezeigt. Doch Dank allein, den es für die „Systemerhalter“ – u.a. von Pflegern über Polizei und Pädagogen bis zum Bundesheer – zu Beginn der Pandemie gab, reiche nicht, sagte der langjährige Landes-Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Alfred Schöls: „Es geht um adäquate Rahmenbedingungen und finanzielle Entschädigungen. Wir sagen, wir wollen für diesen Einsatz eine Entschädigung haben.“

Im Anschluss übergab Schöls, der aus persönlichen Gründen auf eine neuerliche Kandidatur verzichtete, den Vorsitz – nach 34 Jahren an der Spitze – an Matthias Deiser. Dieser hielt in seiner Antrittsrede fest: „Der öffentliche Dienst ist gerade in Zeiten der Krise Garant für stabile Verhältnisse. Wir waren der Schutz vor einem Zusammenbruch der Systeme und wir sind der Neustart für einen guten Neustart.“

GÖD Gewerkschaft Schöls Deiser Vorsitzwechsel
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Alfred Schöls (l.) übergab den Landes-Vorsitz der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst an Matthias Deiser (2.v.r). Schöls wurde danach zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dazu gratulierten die beiden Vizevorsitzenden Helmut Traper (Mitte) und Christian Rametsteiner (2.vl.l) und Landessekretär Harald Sterle (r.)

Forderung: Pensionierungen nachbesetzen

Im Bereich des öffentlichen Dienstes dürfe deshalb in den nächsten Jahren nicht gespart werden, pochte Deiser, der von den 160 Delegierten mit 99,34 Prozent für die nächsten fünf Jahre gewählt wurde. Statt Sparpaketen brauche es Investitionen in die Digitalisierung, die bevorstehenden Pensionierungen müssten nachbesetzt werden. Dabei sei aber auch die Rolle der Gewerkschaft gefragt, so Deiser: „Wir müssen aktiv in die Werbung gehen, attraktiv sein, damit sich Leute bei uns bewerben und den Wissenstransfer sicherstellen.“

Unter den Gratulanten für Deiser befand sich u.a. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Er ist ein Arbeitnehmervertreter mit Perspektiven für die zukünftigen Herausforderungen der Arbeitswelt, mit Anstand in der Arbeit und Zusammenarbeit und mit Elan, wenn es um die Durchsetzung der Interessen der Öffentlichen Bediensteten geht“, hob die Landeschefin hervor. Auch Landesrätin und NÖAAB-Landesobfrau Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) wünschte Deiser alles Gute für die neue Aufgabe und betonte, dass sie sich auf eine intensive Zusammenarbeit freue.