Belassi Wassersportfahrzeug Burrasca Leiben
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„Im Fokus“

Belassi: Sportfahrzeuge für exklusive Kunden

In Leiben (Bezirk Melk) stellt die Firma Belassi hochwertige Wassersportfahrzeuge her. Jedes einzelne Fahrzeug wird großteils per Handarbeit und für eine exklusive Kundenschicht hergestellt. Das Herzstück ist ein 320 PS starker Dreizylinder-Motor.

Burrasca – so heißt das antriebsstarke Wassersportfahrzeug der Firma Belassi. Vom Italienischen übersetzt bedeutet das Wort „Sturm“. In unter vier Sekunden schafft es der Burrasca von 0 auf 100 km/h und soll sich so von handelsüblichen Wassersportfahrzeugen unterscheiden.

„Es gibt weltweit kein vergleichbares Produkt mit dieser Anzahl an PS. Es sind 320 PS. Bei dieser Fahrperformance, dieser Geschwindigkeit, der Kurvengeschwindigkeit und der Handarbeit, die in diesem Produkt steckt, macht uns das einzigartig“, sagt Waldemar Pöchhacker, Leiter für Marketing und Vertrieb bei der Belassi GmbH.

Belassi Wassersportfahrzeug Burrasca Leiben Produktion Motormontage
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Das Wassersportfahrzeug der Firma Belassi verfügt über einen Motor mit 320 PS

100 Stunden Handarbeit pro Fahrzeug

Produziert werden die Wassersportfahrzeuge in Leiben bei Melk. 2.000 Einzelteile und rund 100 Stunden Handarbeit sind notwendig, um einen Burrasca herzustellen. Das beginnt beim Rumpf, bei dem eine spezielle Oberfläche – ein sogenannter Gelcoat – aufgetragen wird. Danach werden sämtliche Teile geschliffen und lackiert und schließlich werden Elektronik und Motor verbaut.

Belassi Wassersportfahrzeug Burrasca Leiben Gelcoat Produktion
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Die Oberflächen werden mit einem sogenannten Gelcoat versehen

„Das Produkt ist im Glasfaserverbund deswegen so hochwertig, weil die Textilien, die verbaut werden, speziell ausgewählt wurden. So erreicht man dünne Wandstärken bei geringem Gewicht und dennoch bei gleicher Festigkeit und Steifigkeit. Dieses Verbundmaterial findet man auch im Rennsport, also in der Formel 1“, erklärt Christian Hintersteininger, Geschäftsführer der Belassi GmbH.

Nordamerika als künftig größter Zielmarkt

Doch all das hat auch seinen Preis, immerhin kostet das Wassersportfahrzeug in Österreich 45.600 Euro. Aktuell hat die Firma Belassi drei Zielmärkte. Dazu zählt Europa mit der Mittelmeerküste genauso wie der mittlere Osten mit Städten wie Dubai und Abu Dhabi sowie Asien. „Der klassische Abnehmer ist der Sportwagenindividualist, der Yachteigner bzw. mit einer Finca am Meer. Unsere Zielgruppe ist am Meer zu Hause, möchte sich differenzieren und wir geben unserer Zielgruppe mit dem Produkt die Möglichkeit, sich von allen anderen abzuheben“, sagt Pöchhacker.

Belassi Wassersportfahrzeug Burrasca Leiben Produktion Schleifarbeit
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Jeder Burrasca wird eigens geschliffen und danach lackiert

Mehrere Jahre steckte das Unternehmen in die Forschung und Entwicklung. Seit Ende des Vorjahres werden die Wassersportfahrzeuge in Leiben produziert. „Wir beginnen jetzt mit der Skalierung und dem weltweiten Vertrieb“, sagt Geschäftsführer Hintersteininger. „Wir sind noch nicht in Nordamerika angekommen. Das wird der größte Markt werden, den wir bis 2023 angehen werden. Bis dahin werden wir 200 bis 300 Stück pro Jahr produzieren.“

Exklusive Wassersportfahrzeuge

Obwohl weit weg vom Meer, entstehen in Leiben bei Melk Wassersportfahrzeuge für exklusive Kunden. Für die Rubrik „Im Fokus“ konnte „Niederösterreich heute“ einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Fachkräfte für weiteres Wachstum gesucht

Ist der Burrasca fertig produziert, muss er noch „freigefahren“ werden. Das bedeutet, dass jedes einzelne Wassersportfahrzeug auf einem eigenen Testareal in der Nähe des Werks getestet wird. Dabei wird auch die Motorelektronik ausgelesen, um sicherzustellen, dass jedes Fahrzeug einwandfrei funktioniert.

Belassi Wassersportfahrzeug Burrasca Leiben
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Jedes Wassersportfahrzeug wird vor der Auslieferung „freigefahren“ und auf etwaige Fehler getestet

Derzeit sei man dringend auf der Suche nach Fachkräften, heißt es bei der Firma Belassi. Denn um die hochgesteckten Ziele zu erreichen, will man weiter wachsen. Platz habe man am Standort in Leiben jedenfalls genug, erklärt Hintersteiniger. Zum einen könnten die Montagestationen dupliziert werden, zum anderen könnte man das Werk in Leiben noch entsprechend ausbauen.