Seniorenheimbewohner begibt sich mit VR-Brille auf Entdeckungstour.
ORF/Petra Ottitsch
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Chronik

Senioren entdecken virtuelle Ausflugsziele

An vertraute, liebgewonnene Orte zurückkehren – das können die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) nun mit Hilfe modernster Technik. Mit einer Virtual-Reality-Brille unternehmen sie virtuelle Ausflüge.

Mit den VR-Brillen kann etwa der Schneeberg erkundet werden. Dabei werden bei Seniorenheimbewohner Franz Russ Erinnerungen an längst vergangene Zeiten geweckt. „Einmal habe ich in einem Zelt unterhalb vom Gipfel übernachtet. Das war ungefähr 1948/49. Da war es so kalt, dass niemand schlafen konnte.“ Zwei VR-Brillen wurden im Seniorenzentrum Schwechat getestet. Weil sie so gut ankamen, sind sie hier jetzt fix im Einsatz.

Mit der VR-Brille vom Sessel aus auf Bergtour gehen

„Im Vergleich, wenn man Fotos oder einen Film ansieht, hat man mit dieser Technik den gesamten Überblick – so, wie wenn man wirklich am Berg stehen würde“, sagt Russ gegenüber noe.ORF.at. Aber nicht nur auf den Schneeberg geht die virtuelle Reise. Zur Auswahl stehen mehr als 30 Ausflugsziele. Dazu zählen Rust (Burgenland) und St. Wolfgang (Oberösterreich) genauso wie der Silvretta-Stausee (Vorarlberg) und der Schafberg (Salzburg).

Zwei Seniorenheimbewohner sind mit VR-Brille auf Entdeckungstour.
ORF/Petra Ottitsch
Die Seniorenheimbewohner wollen auf die Ausflugserlebnisse, die ihnen die VR-Brillen bieten, nicht mehr verzichten

Seniorenheimbewohner Manfred Bezdeka hat schon Pläne für seine nächste virtuelle Tour: „Hallstatt würde ich mir gerne einmal ansehen, weil ich hier auch schon war. Damit ich vergleichen kann, wie das in natura ausgesehen hat und wie mit VR-Brille.“ Die virtuellen Ausflüge sind eine willkommene Abwechslung. Danach werden die Erlebnisse und Erinnerungen mit anderen ausgetauscht.

Erinnerungen und Emotionen werden geweckt

Helene Varga-Meissl, die Leiterin des Seniorenzentrums Schwechat, bekam viele positive Rückmeldungen: „Was wir bemerkt haben, sind sehr viele Emotionen. Auch Ehepaare, die hier wohnen, gehen gemeinsam virtuell auf Entdeckungsreise. Und sie freuen sich, dass sie so endlich noch einmal auf den Schneeberg kommen. Das ist sehr berührend für uns.“

Berührungsängste mit der modernen Technik haben die Bewohner nicht: „Natürlich muss man den Kopf drehen, wenn man alles erfassen will – von links nach rechts schauen. Dann fährt man wieder zurück mit dem Kopf, und da hat man dann den Rundblick und sieht etwa vom Gipfel des Schneebergs aus das Panorama“, sagt Russ. Die Einblicke, die die VR-Brille bietet, sind also ähnlich wie bei einer echten Tour auf den Schneeberg.