Auf den Weizenfeldern bei Probstdorf wachsen die verschiedensten Sorten.
ORF/Petra Ottitsch
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„Im Fokus: Wissenschaft“

Klimafitter Brotweizen wird erforscht

Im wahrsten Sinne des Wortes die Spreu vom Weizen trennt ein Forschungsprojekt aus Probstdorf (Bezirk Gänserndorf). Denn das Unternehmen Saatzucht Donau hat nachhaltiges Brotgetreide entwickelt, in einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Im Marchfeld sind die Böden unterschiedlich – optimale Bedingungen für die Erforschung neuer Weizensorten. Hier ist auch neben Frankreich und der Türkei einer von mehreren Versuchsstandorten für die Entwicklung von Brotweizen. Um die Menschen auch künftig nachhaltig ernähren zu können, arbeitet das Unternehmen Saatzucht Donau mit internationalen Forschungspartnern zusammen.

Pflanzen werden weniger gedüngt

„Gleichzeitig haben wir an allen Standorten mit voller und mit halber Stickstoffdüngung getestet, um Sorten herauszufinden, die auch mit weniger Stickstoff auskommen, die trotz reduzierter Düngung eine gleich gute Qualität liefern für den Bäcker, um gute Semmeln, um gutes Brot zu backen“, sagt Weizenzüchterin Franziska Löschenberger gegenüber noe.ORF.at.

Im Glashaus werden verschiedene Weizensorten gekreuzt.
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Von der Kreuzung im Glashaus bis zur Zulassung einer neuen Weizensorte dauert es zehn Jahre

Im Glashaus werden verschiedene Weizensorten gekreuzt. Bis zur Zulassung einer neuen Pflanze dauert es zehn Jahre. Viele Entwicklungsschritte liegen dazwischen. Dabei spielt auch die Arbeit im Labor eine wichtige Rolle. Denn hier will man einen optimalen Weizen züchten. Saatzucht Donau-Geschäftsführer Johann Birschitzky: „Die Landwirte sind an einem guten Ertrag und einem guten Proteingehalt interessiert, um ihren Weizen gut verkaufen zu können. Wenn sie dafür weniger Stickstoffdünger verwenden müssen, bringt ihnen das eine Kostenersparnis.“

Projekt soll auch der Umwelt zugute kommen

Das Forschungsprojekt soll auch der Umwelt etwas bringen, denn letztlich muss auf den Feldern weniger Dünger ausgebracht werden. Es ist international und innovativ. Und genau darum wurde es vom internationalen Forschungsnetzwerk Eureka gefördert. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) wickelte die Förderungen auf nationaler Ebene ab.

An klimafittem Weizen wird auch im Labor geforscht.
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Das Getreide wurde durch natürliche Saatgutoptimierung zu einem besonderen Brotweizen gezüchtet

„Es geht darum, dass man Unternehmen hilft, dass sie international kooperieren, um Lösungen für Probleme, die auf globaler Ebene bestehen, zu finden. Gerade der Nahrungsmittelbereich beschäftigt die Menschen weltweit. Gleichzeitig sieht man, dass man durch die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg viel mehr erreichen kann, als alleine“, so Eureka-Vorsitzender Ulrich Schuh. Gerade wegen des Klimawandels sind besser angepasste, neue Weizensorten gefragter denn je.

Innovatives Saatzucht-Forschungsprojekt

Die Spreu vom Weizen trennen – das passiert sprichwörtlich bei einem Forschungsprojekt in Probstdorf im Marchfeld. Denn das Unternehmen Saatzucht Donau hat spezielles Brotgetreide entwickelt – in einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Österreich hat Vorsitz bei Forschungsnetzwerk

Eureka ist das weltweit größte öffentliche Netzwerk für internationale Zusammenarbeit in Forschung, Entwicklung und Innovation mit Knotenpunkten in 47 Partnerländern. Österreich ist eines der Gründungsmitglieder. Im 35. Jahr des Bestehens von Eureka übernahm Österreich im Juli 2020 für ein Jahr den Eureka-Vorsitz. Niederösterreich zählt zu den regionalen Eureka-Partnern.