Kleines autonomes Fahrzeug ist auf einem Parcours unterwegs.
ORF/Petra Ottitsch
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„Im Fokus: Wissenschaft“

Steuergeräte für autonomes Fahren

Unter der Motorhaube eines Autos steckt modernste Technik, etwa elektronische Systeme und Steuergeräte. In Wiener Neustadt wird in einem Gemeinschaftsprojekt an Steuergeräten der Zukunft geforscht, die ein sicheres autonomes Fahren ermöglichen sollen.

Der Fahrzeugzulieferer ZKW mit Sitz in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) entwickelt gemeinsam mit der Fachhochschule Wiener Neustadt und dem Austrian Institute of Technology (AIT) Steuergeräte der Zukunft. Mittels ausgeklügelter Technik werden Personen und Gegenstände erkannt. Das wiederum ist ein Schritt in Richtung höhere Verkehrssicherheit, denn so sollen Menschen oder Hindernisse auf der Straße rechtzeitig entdeckt werden.

Moderne Technik soll Unfälle vermeiden

Hinter dem Projekt „zoneZ“ steckt jahrelange Entwicklungs- und Forschungsarbeit. Es soll Unfälle beim autonomen Fahren vermeiden, also dafür sorgen, dass Autos einen Insassen völlig selbstständig, und vor allem sicher, von A nach B bringen. Eine wesentliche Rolle soll da ein zentraler Rechner – das Steuergerät – spielen. Dieser soll im Fahrzeug Aufgaben übernehmen.

Ein Developmentcar steht auf dem ZKW-Gelände.
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In Versuchsfahrzeugen werden immer die neuesten technischen Errungenschaften getestet

Michael Stanschitz, „zoneZ“-Projektleiter bei ZKW, sagt gegenüber noe.ORF.at: „Die Funktion von einem Steuergerät ist die Verarbeitung von Daten und Signalen. Es wird in der Lage sein, vor allem dann in Richtung der autonomen Fahrzeuge Inputdaten von beispielsweise Radar, LiDAR (Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung, Anm.) oder auch Kameradaten zu verarbeiten.“

Mittels künstlicher Intelligenz Gefahren erkennen

Künstliche Intelligenz soll gewährleisten, dass das autonome Fahren ausfallsicher klappt. Ab 2027 oder 2028 sollen Fahrzeuge mit dieser Technik ausgerüstet sein. Das AIT verarbeitet die Sensordaten, erklärt Forscher Christian Zinner: „Die Rolle des AIT bei diesem Projekt ist die Entwicklung einer robusten Sensorik für Fahrzeuge. Moderne Fahrzeuge bekommen ja immer mehr Sensoren für die dreidimensionale Erfassung des Umfeldes, beispielsweise, um Gefahrensituationen frühzeitig erkennen zu können.“

Autonomes RC-Car ist auf einem Testparcours unterwegs.
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Dieses kleine autonome Auto ist mit Sensoren gespickt. Es soll selbstständig dem Verlauf des Parcours folgen

Noch ist die in dem gemeinsamen Projekt erforschte Technik nicht einmal in Versuchsfahrzeugen eingebaut. Bevor es soweit ist, werden auch an der FH Wiener Neustadt noch viele Berechnungen angestellt. Markus Hochrainer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Wr. Neustadt: „Die moderne Sensorik liefert sehr viele Daten, die ausgewertet, interpretiert und verarbeitet werden müssen. Neben der konventionellen Datenverarbeitung ist in den letzten Jahren der Bereich der künstlichen Intelligenz entstanden.“

Sensoren als Schlüssel für autonomes Fahren

Vieles, was im Kleinen getestet wird, soll schon bald im Alltag Einzug halten. Da ist etwa ein autonomes Auto im Maßstab 1:5 auf einem Testparcours am ZKW-Firmengelände unterwegs. Es ist, so wie die künftigen Fahrzeuge, mit Sensoren gespickt. Das interdisziplinäre Projekt „zoneZ“ wird von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.