In Niederösterreich erhielten mittlerweile 55 Prozent der Gesamtbevölkerung die erste Impfung. Je nach Altersgruppe gibt es aber große Unterschiede. Bei Älteren ist die Impfbeteiligung am höchsten, in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen sind immerhin 55 Prozent bereits geimpft oder wollen sich impfen lassen, in der Gruppe der Zwölf- bis 19-Jährigen sind es derzeit 38 Prozent.
„Wir wollen deshalb noch mehr Stimmung für das Impfen bei den Jungen machen“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Dienstag bei der Präsentation der neuen Social-Media-Kampagne in St. Pölten. Diese besteht im Wesentlichen aus drei Werbesujets, die auf Facebook, Instagram, YouTube und dem Musikstreamingdienst Spotify zu sehen bzw. zu hören sein werden.
Auf YouTube werden Sechs-Sekunden-Werbespots vor Videos geschaltet, auf Instagram und Facebook sind sogenannte Storys geplant, auf Facebook will man zudem mittels sogenannter Darkposts gezielt Menschen aus Niederösterreich in der entsprechenden Altersgruppe erreichen, auf Spotify werden die Werbungen zwischen den Musikstücken zu hören sein.
„Impfen ist hip“
Die Idee zu dieser Kampagne sei bereits vor langer Zeit entstanden, als noch gar nicht klar war, wann sich junge Menschen impfen lassen können, sagte Jugendlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). „Wir haben damals Gespräche mit dem Jugendrat geführt, der Vereinigung aller Jugendverbände in Niederösterreich, und der hat von sich aus gesagt, wir machen uns Gedanken, wollen positiv beeinflussen. Ich bin froh, dass diese Idee in professionelle Hände übergegangen ist. Ich hoffe, dass das großen Widerhall findet“, so Teschl-Hofmeister.
„Ich erwarte mir auf jeden Fall, dass es Aufmerksamkeit erregt“, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger Ludwig (SPÖ). „Es ist wichtig, auf eine witzige Art und nicht mit dem Zeigefinger zu zeigen, dass man etwa nicht schimpfen, sondern impfen gehen soll und dass man mit einem positiven Image wirbt, dass Impfen durchaus hip ist.“

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf betonte, dass es wichtig sei, dass sich auch die jungen Menschen impfen lassen. „Wenn man sich die internationale Entwicklung anschaut, hat es auch bei einer hohen Durchimpfungsrate der Älteren Ausbrüche gegeben, weil die Jungen noch nicht geimpft worden sind.“
Kein „Impfevent“ in Niederösterreich
Wien hatte erst kürzlich angekündigt, für Junge ein „Impfevent“ Anfang Juli mit Livemusik zu veranstalten. Niederösterreich will bei der bewährten Struktur bleiben. „Bei uns findet das Impfen in den Impfzentren statt, weil das sehr gut funktioniert. Wenn heute ein junger Mensch eine Impfung buchen will, ist das nicht am Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern in den nächsten Tagen oder Wochen schon möglich“, so Pernkopf.
Pernkopf und Königsberger-Ludwig appellierten zudem an die Bevölkerung, wegen der weitaus ansteckenderen, zuerst in Indien entdeckten Delta-Variante unbedingt auch die zweite Coronavirus-Impfung in Anspruch zu nehmen. Nur dann sei man optimal geschützt.