Die Bildung der Primärversorgungszentren in Niederösterreich läuft weiterhin zäh, eigentlich hatte das Ziel gelautet, heuer im Herbst 14 solcher Einheiten in Niederösterreich zu haben, geworden sind es bis jetzt vier. Purgstall wird als fünftes dazukommen, zwei weitere sind im Entwicklungsstadium. Als Hauptgrund für das langsame Anlaufen wird von Interessenten die überbordende Bürokratie genannt, mehr dazu in Primärversorgung: Kritik an Bürokratie (noe.ORF.at; 26.5.2021). In Purgstall aber ist jetzt alles unter Dach und Fach. Ab 1. April 2022 werden dort sechs Ärztinnen und Ärzte tätig sein, durchgehend jeweils zwei an Wochentagen von 7.00 bis 19.00 Uhr und ohne Urlaubssperre, an Wochenenden wird das PVZ in den Wochenend-Sprengeldienst eingegliedert.
Sechs Ärztinnen und Ärzte, dazu Therapeuten
Im Team sollen darüber hinaus ein Psychotherapeut, eine Wundmanagerin und eine Logopädin arbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt werde auf Sozialarbeit gelegt, heißt es von Gesundheitskasse, Ärztekammer und Land Niederösterreich. Angeboten sollen auch Gesundheitsförderung und Prävention werden, von Diabetesbehandlung über Vorsorge-Untersuchungen bis zur Diätologie und Raucherentwöhnung. Das Ärzteteam um Thomas Bandur stehe auch zur Grundversorgung in Notfällen zur Verfügung und werde Visiten zu Hause oder in Pflegeheimen durchführen.
Der Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK-Niederösterreich, Norbert Fidler, Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger (ÖVP) und der Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der niederösterreichischen Ärztekammer, Dietmar Baumgartner, verständigten sich auf eine gemeinsame Vorgangsweise zum Ausbau der Primärversorgungszentren in Niederösterreich. Derzeit gibt es sie in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten), St. Pölten-Harland, Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) sowie ein Netzwerk von fünf praktischen Ärzten im Melker Alpenvorland. Die Suche nach weiteren Interessentinnen oder Interessenten werde fortgesetzt, heißt es.