Am 27. Dezember wurden die ersten Impfungen vorgenommen. Danach ging es über viele Wochen nur sehr schleppend voran, weil der Impfstoff knapp war. Im Laufe des Frühjahrs wurden die Lieferungen größer und mit 10. Mai gab Niederösterreich schließlich als erstes Bundesland die Impfanmeldung für alle frei. Bis heute sind in Niederösterreich mehr als 956.000 Personen teilgeimpft, mehr als 471.000 Menschen sind vollimmunisiert.
„Das Risiko war kalkulierbar, aber es gab natürlich eines. Wir bekommen ja immer nur zwei Wochen im Vorhinein die Impfstoffmengen bekannt gegeben, die tatsächlich für uns verfügbar sind“, sagte Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka im „NÖ heute“-Interview. „Da war es im Mai schon ein mutiger Schritt, aber es hat sich bezahlt gemacht, wie man sieht. Wir sind was den Impffortschritt angelangt in Niederösterreich ganz vorne.“
Impfbereitschaft bei Älteren höher
In der älteren Bevölkerungsgruppe war die Impfbereitschaft gleich von Beginn an hoch. Bis heute sind 95 Prozent der über 80-Jährigen geimpft oder haben einen Termin. Bei den Jüngeren zeigt sich eine deutliche Zurückhaltung. In der Altersgruppe zwischen 12 und 19 Jahren wurden bisher 38 Prozent geimpft oder haben einen Termin. Dieser Umstand bereitet Experten auch in Hinblick auf die Deltamutation des Virus Sorge.
Mit einer Social-Media-Kampagne will das Land in dieser Zielgruppe nun Überzeugungsarbeit leisten – mehr dazu in Neue Impf-Kampagne zielt auf Junge (noe.ORF.at; 22.6.2021). "Ich glaube, dass wir gesamt gesehen an der Bevölkerung im August fast 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung, also 12 Jahre oder älter, vollimmunisiert haben werden. Das ist eine gute Basis, aber natürlich haben wir bei den Jüngeren noch Lust nach oben“, gesteht der Impfkoordinator.
Studiogespräch mit Impfkoordinator
ORF-NÖ-Chefredakteur Robert Ziegler im Gespräch mit Impfkoordinator von Notruf NÖ, Christoph Constantin Chwojka
Termine der Auffrischungsimpfungen noch unklar
Weil der Impffortschritt generell gut läuft, gibt es nun Überlegungen, dass mit Mitte August die ersten Landesimpfzentren schließen, weil sie dann nicht mehr gebraucht werden – mehr dazu in Erste Impfzentren bald nicht mehr nötig (noe.ORF.at; 18.6.2021). „Wir wissen noch gar nicht, wann die Auffrischungsimpfungen sein werden. Das nationale Impfgremium hat da noch keine endgültige Entscheidung getroffen“, verteidigt Chwojka die bisherigen Pläne.