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Wirtschaft

Wirtschaft blickt optimistisch nach vorne

Die vergangenen 15 Monate waren für die Wirtschaft extrem herausfordernd – in einigen Betrieben ging es um die Existenz. Die Wirtschaftskammer zog nun eine erste Bilanz und legte Forderungen für einen Neustart vor – mit einem optimistischen Blick in die Zukunft.

Sehr starke wirtschaftliche Einbußen, Kurzarbeit, einige Branchen, wie Gastronomie und Hotellerie, die zum Stillstand gekommen sind – das waren die Folgen der Coronavirus-Krise. Die Pandemie bremste Niederösterreichs Wirtschaft stark ein. Das Wachstum ging gegenüber 2019 um 6,3 Prozent zurück.

244.000 Anträge an Härtefallfonds

Viele Unternehmen waren auf Hilfe aus dem Härtefallfonds des Bundes angewiesen, 244.000 Anträge gab es in Niederösterreich, fast 300 Millionen Euro wurden ausbezahlt. Man habe dabei rasch reagiert, wird versichert. „Von Antragsstellung bis zu dem Zeitpunkt, wo das Geld beim Antragsteller war, sind durchschnittlich acht Tage vergangen“, erklärte dazu der Direktor der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), Johannes Schedlbauer. Es habe auch mehr als 450.000 Mitgliederkontakte gegeben, um zu beraten und zu unterstützen.

Wirtschaftskammer Corona Bilanz
Wagner Tanja
Präsentation der bisherigen Coronavirus-Bilanz der Wirtschaftskammer und des Zehn-Punkte-Programms „Zurück nach Vorne!“: WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und WKNÖ-Vizepräsident Erich Moser (v.l.)

40 Millionen Euro direkt von der Wirtschaftskammer

Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Erich Moser, zog eine positive Bilanz über das geschnürte 40-Millionen-Euro-Paket, das direkt bei den betroffenen Unternehmen ankam. „Alleine mit dem Konjunkturprogramm, dem größten gemeinsamen Paket von Land und Wirtschaftskammer, werden Investitionen von 450 Millionen Euro ausgelöst", meinte er. Neben dem Konjunkturprogramm wurden die Unternehmen mit einem erhöhten WIFI-Bildungsgutschein, mit dem Existenzsicherungsfonds, der Ergänzungsförderung, dem Konjunktur- und Restart-Zuschuss und mit der flächendeckenden Schnelltestaktion konkret und direkt unterstützt, so die Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Jetzt gehe es aber um das Durchstarten und um einen Neubeginn. Dazu legte die Wirtschaftskammer ein Zehn-Punkte-Programm vor. Grundlage waren hunderte Gespräche mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Dabei wurde rasch klar, dass die Bürokratie auf das Notwendigste reduziert werden müsse, damit man sich auf das Wirtschaften konzentrieren kann, hieß es bei der Präsentation in St. Pölten. Zudem sollen die Chancen der Digitalisierung in den Betrieben besser genützt werden.

Entscheidend seien ganz klare Vorgaben seitens der Politik, damit die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen könne. „Grundvoraussetzung sind Perspektiven und Planbarkeit, das haben wir die letzten 15, 16 Monate teilweise vermisst“, so Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer. Er rechnet übrigens nicht mit einer großen Pleitewelle bei den Betrieben im Herbst, denn es gäbe schon jetzt gute Anzeichen dafür, dass sich die heimische Wirtschaft erhole.