Domkirche mit Autos im Vordergrund
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

St. Pölten: Autos in Garage statt am Domplatz

Seit Jahren wird um die autofreie Neugestaltung des Domplatzes in St. Pölten gerungen, nun sind konkrete Pläne präsentiert worden. Der Neubau einer Parkgarage durch die Diözese soll das Parkproblem lösen, der Bischofsgarten wird öffentlich zugänglich.

Der Bischofsgarten an der Rückseite des Klostergebäudes ist von Mauern umgeben und derzeit nicht öffentlich zugänglich. Das soll sich in Zukunft ändern. Vorerst wird er aber verschwinden, denn dort wird einige Jahre lang Baustelle sein, es entsteht die dreigeschoßige Parkgarage, die von der Diözese gebaut wird und einen vertraglich festgelegten Anteil an öffentlichen Parkplätzen enthalten wird.

Wenn diese Garage fertig ist, werde darüber der Garten wieder neu gestaltet, betonte Diözesanbischof Alois Schwarz am Freitag: „Und dann wird er der Öffentlichkeit zugänglich sein, für Menschen, die zwischen Innenstadt und Regierungsviertel einen schönen Platz zum Innehalten vorfinden werden. Die Diözese baut eine Garage, die Stadt baut einen Park.“ Dieser Park werde rund 1.300 Quadratmeter groß. Wann Garage und Park fertig sein werden, könne man aber nicht sagen, so Schwarz: „Wir wissen, wieviel Zeit archäologische Grabungen in St. Pölten oft verschlingen können.“ Dass die Statik der historischen Klostergebäude durch den Bau beeinträchtigt werden könnten, fürchtet der Bischof nicht.

Diözesanbischof Schwarz, Bürgermeister tadler
ORF NÖ
Diözesanbischof Alois Schwarz und Bürgermeister Matthias Stadler präsentierten die gemeinsamen Pläne: Die Diözese baut eine Garage, die Stadt gestaltet einen innerstädtischen Park

Stadler: „Historische Zusammenarbeit“

Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) verwendete das Wort „historisch“. Noch nie in der Geschichte habe es eine derartige Zusammenarbeit der Landeshauptstadt mit der Diözese gegeben, die weit über das hinausgehe, was nur Parkgarage und Garten betrifft: „Das waren Gespräche in einer Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung, Diözese und Stadt wachsen noch enger zusammen.“ Parallel zur Pflasterung des Domplatzes – der weiterhin für Hochzeiten oder andere Feierlichkeiten Kurzzeit-Parkplätze aufweisen werde – werde auch der Brunnenhof im Domgebäude neu gestaltet und gepflastert. Dort ist auch der Zugang zur neuen Garage geplant. Die Gestaltungsarbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen und rechtzeitig vor dem Kulturhauptstadtjahr 2024 fertig sein.

Außerdem hat die Stadt das jetzige Oberbank-Gebäude am Domplatz angekauft und zusammen mit der Diözese soll es entwickelt werden. Geplant ist eine Stadtbibliothek, die mit der Bibliothek der Diözese teilweise zusammengelegt werden soll.