Kind sitzt auf einem verrosteten Zaun und blick auf eine Plattenbausiedlung
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Chronik

Kinderarmut verschärfte sich durch Krise

Eineinhalb Jahre Pandemie hat die Armut in Österreich verschärft, das trifft auch viele Kinder. Zwölf Prozent der Kinder in Niederösterreich sind betroffen. Darauf macht die Volkshilfe bei einer Tour durch ganz Österreich aufmerksam, zuletzt in Krems.

„Mehr als jedes fünfte Kind leidet in Österreich unter Armut und Ausgrenzung. Das sind über 350.000 Kinder und Jugendliche. Die Pandemie hat die Armut und ihre Auswirkungen dramatisch verschärft. Wir müssen und können das ändern“, heißt es auf der Website der Volkshilfe.

Zwölf Prozent der Kinder bis 14 Jahre sind in Niederösterreich armuts- und ausgrenzungsgefährdet, so die Volkshilfe. Mit der Volkshilfe-Tour will man auf diese dramatischen Auswirkungen der Coronavirus-Krise aufmerksam machen, heißt es.

„Allein im letzten Jahr sind durch die Pandemie und nach der Pandemie circa 50.000 Kinder österreichweit noch zusätzlich in die Armutsfalle geraten“, sagte der Präsident der Volkshilfe Österreich, Ewald Sacher. Das sei etwa zweimal die Einwohnerschaft von Krems, meinte er.

Volkshilfe fordert Kindergrundsicherung

Gefordert wird daher eine Kindergrundsicherung für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr. „Armut und finanzielle Not muss man mit Geld bekämpfen“, so Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. „Wir könnten uns das leisten. Es würde 600 Millionen Euro in Österreich betragen, damit kein Kind mehr unter Armut leidet.“

Die Volkshilfe startete daher eine Petition für die Einführung einer Kindergrundsicherung in Österreich. „Wir sind der Überzeugung, ein effektives Werkzeug für die Abschaffung von Kinderarmut in der Hand zu haben. Jetzt braucht es die Zivilcourage und den Einsatz vieler Menschen, um aus der Idee Kindergrundsicherung politische Realität zu machen“, ergänzt Ewald Sacher.