Ein Polizist schießt im Rahmen der Vorführung der neuen Polizeimunition mit einer Kalaschnikow
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Polizei bekommt neue Einsatzmunition

Die heimische Polizei bekommt eine neue Einsatzmunition. Die Patronen wurden am Montag in der Sonderschießanlage der Cobra in Blumau-Neurißhof (Bezirk Baden) präsentiert und sollen u.a. für eine schnellere Herbeiführung der Wirkung sorgen.

Die Einsatzmunition – Action Austria AED im Kaliber 9mm – wurde im Zuge eines KIRAS-Forschungsprojekts ausführlich geprüft, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Demnach habe die Munition eine höhere Energieabgabe im Körper, was eine geringere Durchschlagskraft bewirkt und die Hintergrundgefährdung reduziert, außerdem seien weniger Schussabgaben erforderlich. Dennoch gebe es keinen Unterschied bei den Wundkanälen – Verletzungen seien daher nicht schwerwiegender. Trotzdem hätten die Geschosse genügend Durchschlagskraft, etwa bei Reifen. Außerdem verschließt sich der Pneu nicht wie bei den älteren Patronen, sondern lässt die Luft entweichen.

Innenminister Karl Nehammer bei der Präsentation der neuen Munition für die Polizei
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Innenminister Karl Nehammer (r.) bei der Präsentation der neuen Polizeimunition in der Sonderschießanlage des Einsatzkommandos Cobra in Blumau-Neurißhof

Bei der Studie wurden auch Organisationen wie Amnesty International oder der Verein „Neustart“ eingebunden – „sie haben der Beschaffung zugestimmt“, so der Minister. Zudem sei die Munition bei Polizeidienststellen in Deutschland sowie in den Niederlanden und der Schweiz im Einsatz. Nehammer stellte klar, dass beim polizeilichen Einschreiten weiterhin auf Deeskalation gesetzt und eine Schussabgabe immer nur das letzte Mittel sein werde.

Zusätzlich wurde eine neue Trainingsmunition eingeführt. Diese ist nicht nur preiswerter, sondern auch bleifrei. Damit ist die toxische Belastung beim Üben geringer und die Munition umweltfreundlicher.