Henri Rotes Kreuz NÖ Freiwillige Verleihung
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Soziales

„Henri“ zeichnet Hilfe „in Notsituationen“ aus

Ob Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bergrettung oder einzelne Projekten – tausende Menschen in Niederösterreich engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Allgemeinheit. Am Montag wurden einige von ihnen mit dem Henri Freiwilligenpreis ausgezeichnet.

Es waren vor allem ältere Menschen, die es zu Beginn der Corona-Pandemie besonders zu schützen galt. Damit sie sich keinem unnötigen Risiko aussetzen, rief die Landjugend während des ersten Lockdowns den „Jung-hilft-alt“-Marathon ins Leben. „Wir haben zuerst in mehr als 60 Gemeinden Besorgungen für die älteren Menschen eingeleitet und danach über 300 Stunden die Eingangskontrolle in Pflegeheimen übernommen, um dort einfach auch das Pflegepersonal zu entlasten“, erzählt Landesleiterin Kerstin Lechner.

Für diesen Einsatz wurde die Landjugend Niederösterreich am Montag im Landtagssitzungssaal in St. Pölten mit dem Henri ausgezeichnet. Genauso wie Anna Neuninger, die sich seit mehr als 30 Jahren beim Roten Kreuz engagiert. In ihrer Heimatbezirksstelle Pöggstall (Bezirk Melk) war Neuninger zu Beginn schon in der Jugendarbeit besonders aktiv. Die Freude über den Preis ist groß, „weil viele helfen, viele machen viel und es sich auch viele verdient hätten.“

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Anna Neuninger bekam für ihr mehr als 30-jähriges Engagement beim Roten Kreuz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner einen Henri überreicht

Hilfe in „manchen Notsituationen“

Als Unternehmen wurde das Benediktinerstift Melk ausgezeichnet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ehrenamtlich tätig sind, werden dort freigestellt, ob das für die Freiwillige Feuerwehr oder das Kinderhilfsprojekt Saniob in Rumänien ist, sagt Abt Georg Wilfinger: „Wir versuchen vielen Menschen zu helfen, offen zu sein für die Menschen, die zu uns kommen und wir merken, das ihnen das gut tut und dass sie dadurch in manchen Notsituationen eine Bereicherung für ihr Leben haben.“

In der Kategorie Gemeinde holte sich Fels am Wagram (Bezirk Tulln) die Henri-Trophäe. Bürgermeister Christian Bauer (ÖVP) erklärt, wie die Gemeinde Freiwilligenarbeit fördert: „Wir unterstützen sie einerseits finanziell, andererseits schaffen wir die Rahmenbedingungen, wir haben eine Mehrzweckhalle gebaut, wo sich die Vereine einbringen können.“ Die Prämierten wurden aus 65 Einreichungen ausgewählt. Das Rote Kreuz Niederösterreich und der Club Niederösterreich verleihen den Preis alle zwei Jahre.

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Im Landtagssitzungssaal in St. Pölten wurde am Montag der Freiwilligenpreis Henri vergeben

Mikl-Leitner: „Jeder großen Beitrag geleistet“

Wegen des Coronavirus wurde die Verleihung des Freiwilligenpreises 2020 auf heuer verschoben. Doch gerade die Pandemie habe die Bedeutung des sozialen Engagements besonders hervorgehoben. Die Ehrenamtlichen hätten entscheidend dazu beigetragen, die Corona-Pandemie zu meistern, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Egal ob das Samariterbund, Freiwillige Feuerwehr, Hilfswerk, Volkshilfe oder wer auch immer ist, jeder und jede hat hier einen ganz großen Beitrag geleistet.“

Derzeit engagiert sich in Niederösterreich etwa jeder und jede Zweite freiwillig, erklärt der Präsident des Roten Kreuzes, Josef Schmoll, der überzeugt ist, „dass dieser gesellschaftliche Zusammenhalt ein soziales Fundament des Zusammenlebens und Zusammenwirkens in einer Kommune, einem Bundesland oder in einer Republik darstellt.“