Aufräumarbeiten in Schrattenberg nach dem Unwetter
APA/Hans Punz
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Politik

Land stockt Katastrophenhilfe auf

Niederösterreich wird zwei Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln zur Behebung von Katastrophenschäden bereitstellen. Den Beschluss fasste die Landesregierung in ihrer Sitzung am Dienstag einstimmig. Der Hilfseinsatz der Feuerwehren dauerte unterdessen weiter an.

„Wir haben in mehreren Gemeinden im Wald- und Weinviertel unglaubliche Zerstörung gesehen. Naturgewalten unglaublichen Ausmaßes haben dort beinahe alle Bewohnerinnen und Bewohner betroffen. In derartigen Situationen rückt Niederösterreich zusammen und hilft einander", informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, der für den Katastrophenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (alle ÖVP).

"Hiermit können – nach den verheerenden Unwettern der vergangenen Woche – Existenzen gesichert werden“, betonte auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) den Schulterschluss der Landesregierung.

Hilfseinsatz der Feuerwehren dauert an

Der Katastrophen-Hilfseinsatz niederösterreichischer Feuerwehren nach dem Unwetter vom vergangenen Donnerstag dauerte unterdessen am Dienstag weiter an. Laut Franz Resperger vom Landeskommando waren noch immer 153 Einsatzkräfte von 30 Feuerwehren in Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) damit beschäftigt, die letzten Dächer mit Planen abzudichten.

Mikl-Leitner, Pernkopf, Schleritzko
NLK Burchhart
Das Land Niederösterreich wird zwei Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln zur Behebung von Katastrophenschäden bereitstellen

Um die lokalen Kräfte zu unterstützen, stünden bei Bedarf auch heute 6.000 Feuerwehrmitglieder von 20 Katastrophenbereitschaften binnen kürzester Zeit bereit. Der Sprecher wies zudem darauf hin, dass noch während des Hagelsturms vom vergangenen Donnerstag weitere Abdeckplanen und Dachlatten bestellt worden seien, um das zentrale Katastrophenschutzlager in Tulln wieder zu füllen.

Schrattenberg gilt wie Allentsteig (Bezirk Zwettl) seit dem Wochenende als Katastrophengebiet. In beiden Orten waren am Donnerstagabend verheerende Hagelunwetter niedergegangen. Körner mit einem Durchmesser von rund fünf Zentimetern hatten hunderte Hausdächer durchlöchert. Schrattenberg wurde am Freitag zudem von einem erneuten Unwetter getroffen, das in Objekten mit kaputter Dachkonstruktion für Überschwemmungen sorgte.

Neue Unwetter drohen

Kaum seien die mehr als 500 teils stark beschädigten Hausdächer in Schrattenberg und Allentsteig provisorisch gesichert, drohe bereits das nächste Ungemach, teilte das Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich mit. Die Wettermodelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) würden ab dem Nachmittag wieder heftige Unwetter im nördlichen Niederösterreich prophezeien.