Wirtschaft

Aufschwung am Arbeitsmarkt hält an

Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort. Während die Statistik für den Juni weiter sinkende Arbeitslosenzahlen ausweist, stieg die Zahl der Beschäftigten stark. Das Vorkrisenniveau ist laut AMS Niederösterreich aber noch nicht erreicht.

Laut AMS waren in Niederösterreich Ende Juni – inklusive Schulungen – 55.200 Menschen ohne Job. Gegenüber Juni 2020 sind das um ein Viertel weniger. „Die Zahlen sind ein guter Indikator für den langsamen, aber soliden Konjunkturaufschwung“, sagt der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Seit Jahresbeginn konnte etwa 48.000 Menschen eine Arbeit vermittelt werden, ergänzt AMS-Landeschef Sven Hergovich.

Männer profitieren von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker als Frauen, Jugendliche (-50 Prozent) wesentlich stärker als die Generation 50+ (-18 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2019 gibt es zwar noch um drei Prozent mehr Arbeitslose (1.326), aber auch diese Zahl sinkt laut Arbeitsmarktservice markant, im Mai lag der Abstand noch bei acht Prozent.

Sprungbrett für Langzeitarbeitslose

Sorgen bereiten nach wie vor die Langzeitarbeitslosen. Fast ein Drittel (14.385 Menschen) der eingetragenen Jobsuchenden zählen zu dieser Kategorie. Laut Hergovich will man sich diesen Betroffenen nun „mit ganzer Kraft“ widmen, etwa mit dem bundesweiten Projekt Sprungbrett. Bis Ende 2022 sollen dadurch 50.000 Langzeitarbeitslose wieder eine nachhaltige Beschäftigung finden.

Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-3.880), im Handel (-2.945), Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (etwa -2.800), in der Warenerzeugung (-1.794) sowie im Baubereich (-1.165). Die größte Erholung nach Regionen betrachtet gibt es am Arbeitsmarkt im Mostviertel, gefolgt vom Waldviertel.

Mehr offene Stellen

Einen positiven Trend gibt es laut AMS auch am Stellenmarkt. „Der Konjunkturaufschwung ist auch bei den eingemeldeten offenen Stellen zu sehen. Besonders bei den Lehrstellen steigt die Nachfrage deutlich. Das ist insbesondere in Hinblick auf die aktuelle Situation Fachkräfte der Zukunft eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Eichtinger.

Für Juni 2021 wurden dem AMS Niederösterreich 8.425 neue Stellenangebote gemeldet. „Um den steigenden Arbeitskräftebedarf der Unternehmen zu decken, bleibt die rasche und konsequente Vermittlung das vorrangige Ziel im AMS Niederösterreich", sagt Hergovich. Mit 6.671 Stellenbesetzungen allein im Juni verzeichnete das AMS ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 65 Prozent.

Mehr als 360.000 Arbeitslose in Österreich

In Österreich waren Ende Juni 360.149 Personen arbeitslos gemeldet oder in AMS-Schulung, das sind um 32.149 weniger als im Vormonat Mai und um 103.356 weniger als im Juni 2020. Vor der Coronaviruskrise waren im Juni 2019 etwa 324.000 Personen arbeitslos oder in AMS-Schulungen. Im Zweijahresvergleich sind die Arbeitslosenzahlen also noch um rund 36.000 höher – mehr dazu in Arbeitslosigkeit im Juni weiter gesunken (news.ORF.at; 1.7.2021).