Tiere

Angeschossener Kaiseradler wieder gesund

Ein Anfang Juni in der Nähe von Tulln angeschossener Kaiseradler ist wieder gesund. Wie BirdLife in einer Aussendung berichtete, wurde „Willi“ am Freitag in die Freiheit entlassen. Das Tier wurde mit einem GPS-Sender ausgestattet und soll nun beobachtet werden.

Mit neun Schrotkugeln im Körper wurde der schwer verletzte Kaiseradler am 7. Juni von Spaziergängen entdeckt. In einer Aussendung war zunächst von einem brütenden Weibchen die Rede. Der Zustand des Tieres sei zwar stabil gewesen, in den Wochen danach musste „Willi“ aber in der von „Vier Pfoten“ geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (Bezirk Gänserndorf) gepflegt werden. Drei Schrotkugeln wurden an der Veterinärmedizinischen Universität Wien entfernt.

In seinem laut BirdLife „zweiten Leben“ könne sich der Brutvogel nun wieder um seine beiden Jungen kümmern, die er zuvor dem anderen tierischen Elternteil „und dem Schicksal überlassen“ musste. Die Organisation sprach von einem „Jubeltag des Greifvogelschutzes“ und angesichts der Genesung von einem „seltenen Glücksfall“.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Kaiseradler angeschossen EGS Haringsee Vier Pfoten BirdLife
BirdLife
Der erste Flug nach einer wochenlangen Genesung
Kaiseradler im Juni 2021
Matthias Schmidt
Anfang Juni wurde der Kaiseradler angeschossen aufgefunden
Kaiseradler im Juni 2021
Johannes Hohenegger
Zuletzt erholte sich das Tier in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee
Kaiseradler angeschossen EGS Haringsee Vier Pfoten BirdLife
BirdLife
Nun ging es für „Willi“ wieder zurück in die Freiheit, …
Kaiseradler angeschossen EGS Haringsee Vier Pfoten BirdLife
BirdLife
… die sich das Tier schnell wieder zurückholte
Kaiseradler angeschossen EGS Haringsee Vier Pfoten BirdLife
BirdLife
Kaiseradler angeschossen EGS Haringsee Vier Pfoten BirdLife
BirdLife
Kaiseradler angeschossen EGS Haringsee Vier Pfoten BirdLife
BirdLife

BirdLife spricht von „gezielterm Anschlag"

Bei der Vogelschutzorganisation geht man von einem „gezielten Anschlag auf einen Kaiseradler“ aus und wertet die Schüsse als bedrohlich für den „fragilen Bestand der etwa 30 brütenden Kaiseradlerpaare in Österreich“. Der Landesjagdverband verurteilte die illegalen Handlungen. BirdLife forderte trotzdem Konsequenzen, zum Beispiel eine Reform des Jagdrechts.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach bei einem Besuch der Eulen- und Greifvogelstation von einer „wunderbaren Nachricht“ und verwies gleichzeitig darauf, dass Kaiseradler und andere stark gefährdete Tiere „immer wieder Opfer von illegalen Abschüssen“ seien. „Das sind keine Kavaliersdelikte“, betonte Gewessler.